Fast tĂ€glich fordert Donald Trump die EuropĂ€er auf ihre MilitĂ€rausgaben massiv zu erhöhen und lobt sich selbst dafĂŒr die USA aufzurĂŒsten.
Ob dies wirklich eine gute Idee ist oder ein dummer Plan lĂ€sst sich anhand der weltweiten MilitĂ€rausgaben fĂŒr 2018 ĂŒberprĂŒfen. ZunĂ€chst stellt sich die Frage wer sind eigentlich die gröĂten, vor KriegsgerĂ€t strotzenden, MilitĂ€rmĂ€chte der Erde? Etwa Nordkorea, Iran, Israel, Syrien oder die TĂŒrkei und nicht etwa die altbekannten Stars, wie Russland, China oder die USA?
Legen wir die MilitÀrausgaben zugrunde ergibt sich die
Top 5 fĂŒr 2018:
- USA
- China
- Saudi-Arabien
- Russland
- Indien
Die Ausgaben der Top 15 LĂ€nder fĂŒr den Krieg liegen zusammen bei 1,4 Billionen (1387 Mrd.) Dollar. GeschĂ€tzt fĂŒr alle LĂ€nder der Erde sogar bei fast 4 Billionen $. Das ist der Gegenwert von fast 5 zusĂ€tzlichen weltumspannenden Wirtschaftsimperien in der GröĂenordnung von APPLE, dem derzeit wertvollsten irdischen Unternehmen. DafĂŒr könnte man locker Apple, Google, Amazon, Microsoft und Facebook auf einen Streich kaufen und hĂ€tten noch eine halbe Billion Taschengeld.
Setzt man jedoch die Einwohnerzahl eines Landes zu seinen MilitĂ€rausgaben ins VerhĂ€ltnis Ă€ndert sich nicht nur die Rangfolge deutlich. Es lĂ€sst sich zeigen, dass die Belastungen der Bevölkerungen der Top 15 durch die âMilitĂ€rsteuerâ der ihrer jeweiligen Regierungen extrem auseinander klafft.
Bei der Pro-Kopf-Belastung mit Kriegsmaterial drĂ€ngt sich Saudi-Arabien mit ĂŒber 2100 $ an die Spitze, vor die USA mit 1800$. Frankreich schiebt sich auf den dritten Platz nach vorne mit knapp 900$ pro Kopf, wĂ€hrend Indien von Platz 5 auf Platz 15 zurĂŒckfĂ€llt, da es nur bescheidene 47 $ pro Kopf fĂŒr Verteidigung ausgibt. Mit seinen Forderungen wĂŒrde Trump ein Indien sicher lautes GelĂ€chter auslösen, denn dort gilt in Abwandlung auf ein literarisches Zitat: âErst kommt das Essen und dann die Verteidigung – gegen Wind und Wetter!
Bewaffnung pro Kopf
Noch interessanter wird es, wenn man die MilitĂ€rausgaben in konkrete Bewaffnungen der BĂŒrger des jeweiligen Landes umrechnet und ihnen fĂŒr das investierte Geld Sturmgewehre oder Handgranaten in die HĂ€nde gibt.
Das Land Indien kann 2018 jedem Inder Waffen im Wert von 47$ zur VerfĂŒgung stellen, Saudi-Arabien jedem Einwohner egal ob Mann oder Frau, Baby oder Greis Waffen im Wert von 2128$ kaufen. Dies fĂŒhrt zu abstrusen Ergebnissen.
WĂ€hrend sich 4 Inder noch mit einer AK-47 Kalashnikov begnĂŒgen mĂŒssen, erhalten 10 TĂŒrken schon 11 AK-47 zur Verteidigung, das sind 1,12 pro Kopf. Jeder Deutsche darf sogar mit 2, 67 Schnellfeuerwaffen um sich ballern. Hochgerechnet auf meine 7 köpfige Familie kommen da schon 18 Kalashnikov zusammen. Die Oma und unserer JĂŒngster könnten allerdings darauf verzichten. Obwohl, wenn wir es uns recht ĂŒberlegen, vielleicht doch nicht: In den USA erschiessen ja auch die âToddlerâ regelmĂ€Ăig ihre Mitmenschen.
Richtig grass wird es, wenn wir die Investitionen der Spitzengruppe anschauen: Frankreich kann jedem Franzosen 44 Handgranaten oder vier AK-47 Kalashnikov ĂŒberreichen, die USA können jedem ihrer besorgten BĂŒrgern sogar neun Kriegsgewehre schenken, was dazu fĂŒhrt, dass die Anzahl der Kriegswaffen in den USA 2018 um rund 3 000 000 000 (3 Mrd.) wachsen könnte. Ob die NRA dann noch jubeln wird ist allerdings fraglich. Was jeder Amerikaner mit so vielen Waffen machen kann, hat der Amoklauf in Las Vegas. Ermittlungen von 2017 gezeigt, wo der TĂ€ter mehr als ein Dutzend Waffen ins 32. Stockwerk seines Hotelzimmers schaffte, um wahllos fast 1000 Festivalbesucher zu verletzten und zu ermorden .
Den Vogel schieĂt im wahrsten Sinn des Wortes Saudi-Arabien ab. 106 Handgranaten kann die Regierung jedem BĂŒrger spendieren, was in einem Haus mit 10 Einwohnern schon mehr 1000 dieser handlichen Bomben ausmacht. Da ist kein Platz mehr fĂŒr das Abendessen im KĂŒhlschrank. Alternativ können sich die Einwohner der Arabischen Halbinsel auch 10 AK-47 aushĂ€ndigen lassen. Ich glaube allerdings kaum, dass ein vernĂŒnftiger Mensch 10 schwere BallermĂ€nner dieses Kalibers durch die WĂŒste schleppen will.
Auch wenn der Vergleich satirische Elemente enthĂ€lt, so ist er alles andere als lustig. Er zeigt wie dumm die Menschheit ist. Bei diesem vorgesetzten Verhalten unserer Regierungen ist eine Aufnahme in die Interstellare Konföderation damit genauso ausgeschlossen wie Aufnahme der TĂŒrkei in die EU.
Gewinn durch AbrĂŒstung
Zugleich lĂ€sst sich allerdings das riesige Potential erkennen, das in einer AbrĂŒstung der 14 gröĂten MilitĂ€rmĂ€chte auf das Niveau Indiens steckt.
1.196.214.150.524,92 $ (1.196 Milliarden Dollar!)
FĂŒr den Gegenwert des AbrĂŒstungspotentials erhĂ€lt man Microsoft und Amazon auf einen Streich. Rund 1,2 Billionen Dollar bzw. 12000 Milliarden Dollar, das ist die Summe die frei wĂŒrde und diese 14 LĂ€nder könnten das Geld im Jahr 2018 fĂŒr ihre BĂŒrger und die Wirtschaft ausgeben. Wenn die Politiker unserer einen Erde ihren Blick nach vorne richten, dann werden sie erkennen, dass wir weit wichtigere Dinge, angefangen von der Asteroidenabwehr bis zur Rettung der Korallenriffe und der FischbestĂ€nde in den Weltmeeren haben, als jeden Haushalt mit so vielen Schusswaffen auszurĂŒsten, dass sie vorne zur HaustĂŒre herausfallen.
âJaâ, sagt da einer, âschön und gut, das ist alles nicht so einfach.â
âStimmt. Es ist eine Herausforderung an die Politik und Menschheit.â
Also los jetzt, nehmt den Ball an und spielt!
Wie sonst können wir alle gewinnen?
Der Beginn: Internationales Abkommen der Top 15 zur Senkung der MilitÀrsteuern rsp. MilitÀrausgaben.
Ernesto O. 2018
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