Der Börsenmonat: Aktiensparplan BoMo 2022

#Börsenmonat

Das Börsenmonat-Musterdepot(BOMO12) hat sich nunmehr seit 10 Jahren bewährt(Startkapital – 4100 € im Januar 2012 – keine Sparrate!). Trotz eines 50%tigen Absturzes bei der Marke von 20 000 € im Brexit & Trump Jahr 2016 liegt es inzwischen mit 580% im Plus. Genug Gewinn für nützliche Anschaffungen oder lang gehegte Wünsche. Für Börsenneulinge, die nicht mit 30000 € einsteigen können hat das BOMO-Musterdepot aber keinen großen Lerneffekt mehr und speziell für die Kleinanlegerschaft, die im ersten (Lern-)Jahr mit 1000 – 5000 € an die Börse wollen, sind die „Überlebensbedingungen“ einfach völlig andere als für einen Warren Buffet, der längst nicht mehr so agiert wie vor 30 Jahren. Buffets Markenschild „Buy and Hold“ macht aus den Lernlingen von 2022 sicher kein zweites Mal die reichsten Leute der Welt. Im Übrigen hält er in seinem Depot 41% Apple-Aktien. Wer also also meint nur ein paar Apple Aktien kaufen zu müssen und sich dann schlafen zu legen, sollte wissen dass auch die Kurse der Apple Aktien in den Jahren 1993, 2000, 2002 und 2008 genauso wie die Aktien der Konkurrenz von Microsoft in den achtziger und neunziger Jahren, 2000 und 2008, mit über -40% und mehr in den Keller gingen. Finanzielle Verluste schmerzen niemand mehr als die Kleinanlegerschaft. 2022 ist nicht 2002 und gerade junge Menschen die mit 18, 28,38 oder… die ersten Schritte an der Börse machen, brauchen Beratung – KnowHow – damit es ihnen nicht wie mir in meinen ersten 10 Börsenjahren geht – himmelhoch jauchzend und dann doch zu Tode betrübt. Wartet nur ein Weilchen, der nächste Crash kommt bestimmt.

Für Neulinge an der Börse ist es also Zeit für einen zeitgemäßen Ansatz:

ETF-Aktiensparplan (nicht empfohlen)
Wer sich keine Gedanken machen will – ist bei einem DAX ETF vielleicht besser aufgehoben…Na ja, wir müssen wissen, dass ein ETF immer nur die Performance des gewählten Indizes wie z.B: DAX, MDAX, TecDAX, EuroStocks, Dow Jones oder MSCI World abbildet. Das bedeutet aber auch, dass wir nicht die bessere Hälfte des Kuchens bekommen, sondern nur den Durchschnitt, denn die schwachen Titel des DAX wurden ja auch alle eingekauft. Im Endeffekt nehmen wir also jedes Jahr nur die mittlere Performance des DAX mit, ebenso auch die negativen Jahre.
Während in Amerika die ersten ETF Experimente schon in den 1970ziger Jahren gestartet wurden, gibt es den ersten DAX-ETF in Deutschland seit 2001.

Was hier als Fehleinschätzung bezeichnet wird war keine! In Wirklichkeit lag der Fehler der Medien darin, die Liebe der Anlegerschaft zur Mittelmäßigkeit nicht zu erkennen. Ergo: Wir sind nicht Geld gierig, aber die bessere Hälfte der Aktien darf es schon sein.


Rückblickende Einlassung: 2002 startete ich als Neuling mit 4000 € („1 Monatsgehalt“) an der Börse und es gelang mir doch tatsächlich sofort den DAX zu schlagen (DAX 2002 -43%, ich -42%). Ok, ok – ich weiß auch nicht warum ich mir ausgerechnet mit 2002 das schlechteste aller DAX-Jahre als Startzeitpunkt ausgesucht habe – aber aus Erfahrung wird man bekanntlich klug, hi hi.

Zwei Dinge weiß ich heute:

  • Hätte ich 2002 zu Jahresbeginn einen DAX-ETF gekauft, wäre ich 2002 mit -43% genauso untergegangen wie der DAX, denn ein ETF auf den DAX schlägt den DAX nie.
  • Hätte mir jemand 2002 verraten, wie wichtig Timing an der Börse ist, also der Zeitpunkt des Ein- u. Verkaufs wäre ich wahrscheinlich genauso „leichtfüßig“ durch die geplatzte Dotcom-Blase spaziert wie durch den Corona-Crash im Feb/März 2020 (ich -20%, DAX -38%). Der DAX landete 2020 dementsprechend am Jahresende nur bei +3,6%, ich hingegen bei +34,7%)

Fazit: Wegen seiner Eigenschaft einen kompletten Index abzubilden kann ein DAX-ETF zwar als zusätzliche Stütze für ein Depot hilfreich sein, aber als Basisinvestment ist er ungeeignet.

Wer freies nicht benötigtes Geld an der Börse anlegen will – und nicht gerade eben zwei falsche Hände bei Aktienkauf hat – ist besser beraten das Depot selbst zu verwalten, sofern er/sie umsichtig aus dem riesigen Angebot der Aktien auswählt.

So und jetzt Butter bei die Fische:

Aktiensparplan-Muster-Depot 2022:

Start: 3.1.2022

Für Börsen-Neulinge:
Sinnvollerweise legen sie sich bis dahin ein Depot bei einer Direkt-Bank (Vergleich siehe hier) an und überweisen sich ihr Grundkapital – nur Geld das sie entbehren können – auf das Verrechnungskonto ihres Depots. Dort wartet es geduldig genauso zinslos wie auf den anderen Banken bis sie es wieder abheben.

Finanzielle Voraussetzungen:
Ideale Vorgabe für Neu-Börsianer.innen:
a) 4000 € Grundkapital
b) eine monatliche Sparrate von 133,33 € in den ersten vier Jahren (entspricht 400 € pro Quartal) Erklärung: Der Aktionär und andere Medien schlagen häufig Startdepots mit 5000, 10000 und 25000 € vor. Solch große Beträge können bzw. wollen Jungaktionär.innen aber verständlicherweise nicht sofort auf einen Streich investieren. Einerseits ist das Risiko zu groß, da es an Erfahrung mit der Börse fehlt, andererseits soll ja auch nur das wirklich freie Geld an der Börse eingesetzt werden!
c) Ziel ist es etwas für die Rente zu tun, einen Notgroschen zu haben und jährlich den DAX zu schlagen.

Das erste Jahr – der Einstieg:
Ich sagte es schon: Das Timing ist wichtig, ebenso wichtig ist es aber auch so rasch wie möglich zu einem diversifizierten Aktien-Depot zu gelangen. Diversifikation bedeutet Aktien verschiedener Branchen, Länder und Indizes(DAX, SDAX, Dow, Nasdaq, FTSE usw.) im Depot zu halten. Typischerweise kauft man ein Aktienpaket einer Firma für ca. 1000 €, das ergibt bei vollem Einsatz des Grundkapitals und der Sparrate im ersten Jahr somit vier verschiedene Börsen notierte Aktienpakete aus dem Grundkapital und ein weiteres Aktienpaket am Ende des Jahres aus der Sparrate, so dass nach einem Jahr noch ein Cash von 600 € für das zweite Jahr übrig bleibt.

Das erste Jahr – alternativer Einstieg:
Es geht aber auch die „Kleingeld-Variante“. Wer keine 4000 € Grundkapital auf dem Verrechnungskonto des eigenen Depots bereitstellen will, kann auch auf einer Basis von nur 2000 € starten. Dies ändert am Diversifikation- und Timing-Plan für das erste Börsenjahr nichts. Es werden dann pro Handel nur jeweils für 500 € Aktienpakete eines Unternehmens gekauft. Das ändert auch an der Performance nichts, lediglich der Gewinn in absoluten Zahlen ist am Jahresende geringer. Sobald durch die monatlichen 133 € der Cashbetrag groß genug geworden ist, kann schließlich auf 1000 € pro Einkauf aufgestockt werden.

Ziel im ersten Jahr:
5 Aktien diverser Unternehmen sofern es das Timing ermöglicht.


Erläuterung: Haben wir zum Beispiel vier verschiedene Aktienpakete gekauft – alle Aktien zum Einkaufspreis von sagen wir 1000 € , dann macht es nichts aus wenn 2 von den 4 um 50% fallen wenn die anderen beiden gleichzeitig um 50% steigen. Das ist dann ein Nullsummengeschäft und es ist nichts verloren. Kaufen wir aber nur zwei Aktienpakete und dann ausgerechnet die beiden Aktien, die 50% fallen, dann haben wir am Ende unser schönes Geld halbiert und Heulen und Zähneklappern ist angesagt.

Fahrplan:
Es gibt keinen festen verbindlichen Fahrplan für das Aktiensparplan-Depot 2022. Wir werden über Aktienzukauf von Monat zu Monat entscheiden. Die ersten beiden Aktien werden wir im ersten Quartal(Q 1) kaufen und diese sollten weitgehend sicher vor Verlusten sein. Aktuell würde ich aus meinem eigenen 18 Aktien-Portfolio Encavis, Varta, Apple, Sony oder Niu Tech bevorzugen. Aber genau hier ist die Sache mit dem Timing von Bedeutung. Haben diese Aktien im Januar kein gutes Momentum, dann sieht die Sachlage natürlich anders aus und Käufe werden vielleicht erst später getätigt.

So bis dann
und Cash fürs Depot sammeln…

Ernesto O.

Stay tuned

Der Börsenmonat – Todeskreuz und die rote Linie (200TL)

#Börsenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.


Da habe ich doch einmal dieses Jahr eine Woche Urlaub genommen und prompt springt der „Bulle“ DAX über den „roten Zaun“ (200 Tageslinie). Nun bricht zwar nicht eine Welt zusammen, aber es ist wie auf der Autobahn. Wechselt der DAX von der Überholspur (oberhalb der 38 TL – grün) auf die mittlere Spur (zwischen 90 TL und 38 TL ), weiter auf die LKW Spur (zwischen 200 TL und 90 TL) und schließlich auf die Standspur (unter der 200 TL – rotviolett), wie am vergangen Mittwoch geschehen, dann verliert er jedes mal an Performance und die Marktgewinne schmelzen, während die Verluste sich breit und breiter machen, -5% seit dem Sommer-Top.

Zuletzt war der DAX vor einem Jahr am 26. Oktober nach unten durchgebrochen, um aber am 3. November 2020 schon wieder die Fahrt zu beschleunigen. Bereits am 7. November erreichte er den Platz an der Sonne (über der 38 TL). Mit einer gleichen „Wettervorhersage“ tue ich mich aktuell schwer, denn die dunklen Wolken enthalten noch einiges an regnerischem Potential. Es ist eben alles möglich, nicht zwangsläufig muss dies eine kurze Kapriole bleiben. Welche Art von Klimaveränderung bis zum Jahresende dominiert, ist schwer vorher zu sagen. Schauen wir auf die Jahre 2015 bis heute, so ist festzustellen….

dass der DAX in den vergangenen sieben Jahre 15x unter die 200 Tageslinie (rote Markierungen) gerutscht ist. Nur vier Durchbrüche waren von großer Relevanz:

2015 17.8: 10940 —> 9427 = -13,8%
2015 2.12: 11190 —> 8752 = -21,7%

2016 26.4: 10260 —> 9557 = -6,8%
2016 … < -1,5%
2016 … < -1,5%
2016 … < -1,5%
2017 28.8: 12123 —> 11945 = -1,5%
2018 2.2: 12863 —> 12604 = -2,0%
2018 … < -1,5%
2018 … < -1,5%
2018 31.7: 12805 —> 10416 = -18,6%
2019 2.8: 11658 —> 11412 = -2,1%
2020 26.2: 12774 —> 8441 = -33,9%
(vom Top bei 13745 —> 38,6% vgl. Börsenmonat-Depot -20,3%)

2020 24.10: 12177 —> 11556 = -5%
2021 6.10: 15100 …. ???
Das Ergebnis von letzter Woche bleibt abzuwarten. Nicht unwesentlich dürften neben der Großwetterlage die „Wasserstandsmeldungen der Unternehmen“ sein. Die Quartalsberichte zum letzten Quartal starten gerade und es könnte bei überzeugenden Ausblicken dem DAX den Rücken stärken.

Von einem Todeskreuz spricht man übrigens an der Börse wenn die 50 TL die 200 TL kreuzt. Zwar hat jetzt die 38 Tageslinie (grün) die 90 Tageslinie (orange) nach unten gekreuzt, aber dies ist kein Grund abergläubig zu werden. Grundsätzlich sind kreuzende Tageslinie aber zu beachten. Es ist wie im Strassenverkehr: An Kreuzungen stehen Ampeln, die uns entweder stoppen oder freie Fahrt gewähren. Wir müssen also auch in Erwägung ziehen den Aktienbestand zu reduzieren. Sollte sich allerdings in den kommenden Tagen erweisen, dass die Börsen-Baustellen abgebaut werden, heißt es wieder schrittweise Gas geben. Im umgekehrten Fall aber, auf die Bremse treten und gezielt weiter Cash aufbauen. Irgendwann ist das aktuelle Tief durchkreuzt. Vom Sommer-Top bei 15937 (—> 15170) haben wir aktuell -4,8%, das ist noch mit Stock-Picking auszuhalten.

Nicht vergessen – immer eine Aktie über behalten.

Ernesto O.

Der Börsenmonat – DAX im Wechselfieber

#Börsenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.

Ist es schon wieder so weit?

DAX 10.9.21 Quelle: comdirect.de

Nachdem der DAX seit Mitte Juli auf der Überholspur ist hat er diese Woche einen Gang zurückgeschaltet und ist nun auf der Normalspur zwischen 90 und 38 Tagelinie gewechselt. Das Wechselfieber begann am Mittwoch als der DAX ungebremst von 15850 um 310 Punkte auf 15540 zurückfiel und am Donnerstag sofort weiter durch die 90 Tagelinge gegen Süden preschte. Allerdings erholte er sich während der EZB Sitzung und kehrte zurück über die 90 Tagelinie auf der er nun am Freitag herumtanzte.
Sollte er am Montag sich auf der Kriechspur festsetzen, reicht die Falltiefe bis zur 200 Tageslinie bei ca. 14700/14800 hinunter.

Sollte der DAX sich in der neuen Börsenwoche nicht in eine Richtung entscheiden wollen, so sei bemerkt, dass am kommenden Freitag, 18.9, Hexensabbat (großer Verfalltag) ist und am Sonntag (26.9) Bundestagswahl. Schwankungen am Freitag sind also schon ausgemachte Sache und die Kleinanlegerschaft sollte sich an der Pokerrunde am Freitag besser nicht beteiligen. Was die Bundestagswahl betrifft, so haben Politische Börsen zwar angeblich kurze Beine, aber die Anleger und Anlegerinnen sind manchmal richtige Mimosen. Ob es daher bei einem Rücksetzer wie im Juli bleibt wird sich zeigen.

Nicht vergessen: Entscheidend ist zwar die Qualität einer Aktie, aber „der Markt hat immer recht“. Also Augen auf beim Börsenverkehr.

Ernesto O.

Der Börsenmonat – September 21

#Börsenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.

Q 3 – das schwache Quartal

Es ist September und der Blick auf die Quartalsbilanzen des Börsenmonatdepots seit 2002 zeigt es deutlich: Das 3. Quartal von Juli bis Ende September ist überwiegend in rot. Zwar hat die erste Septemberwoche 547 € gebracht, und der August unerwartete 300 €, doch in diesem Jahr hat der Juli -900 € vorgelegt, so dass aktuell mit -53 € das Q 3 weiterhin negativ ist. Dementsprechend wurden im August die Füße still gehalten und keine Trades getätigt.

DAX und Börsenmonat-Depot Entwicklung im August
Die beste August-Performance lieferten Apple, BioNTech und ITM Power ab, am negativen Ende waren Varta, Anta Sports, Bayer und 7C Solarparken. Nur vier der fünfzehn Aktien im Depot – Lenovo, Solarparken, Sunhydrogen (Pennystock!) und Bayer, – haben seit Einkauf eine negative Bilanz, wobei Bayer mit -190 € Schlusslicht war, aber im Mai bereits 140 € Dividende abgeworfen hatte.

Alles in allem verlief der August ruhig, keine Einkäufe oder Verkäufe, dafür wurde die Watchlist immer länger, ohne dass sich im August wirklich gute Gelegenheiten ergaben. Die große Mehrzahl der Quartalberichte war positiv, aber fast alle Aktien standen danach unter Druck, am stärksten Varta. Wenn ich bei meinen Depotaktien zukaufen wollte würde ich aktuell ein Auge auf Apple, 3D Systems, ITM, Niu Tech und Encavis werfen. Encavis fällt möglicherweise im September aus dem SDAX und läuft weiter in die Unterbewertung, das sollte bald eine Zukaufchance geben. Encavis wächst stetig – Kursziel 2023 – 32 €, also 100% bis dahin. Der DAX hatte zwar im August mit 2,1% zu 0,8% die Nase vor dem Börsenmonat-Depot, aber nach wie vor lag das Depot Ende August mit 17,5%, rund 4% vor der DAX-2021 Performance von 13,4% und das obwohl der DAX von Mai bis heute drei neue Allzeithochs markierte:

Vergleich DAX 2007 und 2021

Alle denen, die jetzt dem Glauben anheim fallen, dass der DAX bis zum Jahresende problemlos noch weitere Rekord-Hochs produzieren wird, sei der Herbst 2007 ins Gebetbuch geschrieben, bekanntlich endete trotz wiederholter Rekorde von Oktober bis Dezember der DAX im Crash der Suprime-Finanzkrise s.o. Vergleich DAX 2007/2021 Natürlich bleibt es unser Ziel das Aktiensortiment des Musterdepots weiter auf ein doppeltes „Fußballteam“ auszubauen (20-25 Aktien), aber im Unterschied zur Bundesliga ist das „Transaktionsfenster“ an der Börse anhaltend offen und wir können für jede Position auf dem Depot-Platz jederzeit neu ein- oder verkaufen.

Die Aussichten bis zum Jahresende
„ Den exportorientierten deutschen Standardwerten helfen vor allem zwei Faktoren: die sich weiter erholende Weltkonjunktur und der Anlagenotstand der Anleger – auch wenn die Aktien-Bewertungen inzwischen historisch hoch sind. Vor allem die ETF-basierten Altersvorsorgeprodukte treiben die großen Indexschwergewichte weltweit. Diese passiv geführten Anlagevehikel sorgen mit ihrer eigenen Logik dafür, dass ein anhaltendes positives Momentum in den etablierten Trends weiteres Kapital anzieht – und die Hausse sich selbst nährt. Die schlechte Nachricht: Dieses Schema wird sich nicht in alle Zukunft fortschreiben lassen. Anlegern muss klar sein, dass das Pendel irgendwann in die Gegenrichtung ausschlagen wird: Dann werden wegen fallender Kurse entsprechende Umschichtungen – und daraus folgend neuerliche Verluste – die Folge sein. Die gute Nachricht: Im Moment deutet der Trend nach oben und die Anlagewelt sieht gut aus. Quelle ist Lutz Mathes, der einmal im Monat für das comdirect magazin die aktuelle Entwicklung des DAX analysiert. Sollte der DAX jedoch auf 15150 absacken sind weitere Verluste bis zur 200-Tageslinie bei 14700 Punkten zu erwarten. Danach ist ein weiteres Durchrutschen auf 13750 möglich. Das bedeutet für uns: Den Abstand zur 200-Tagelinie also weiterhin nicht aus den Augen verlieren!

Auf dem Programm steht weiterhin fahrplanmäßig die Aufstockung der börsennotierten Unternehmen bis zur Anzahl von 24 Aktienpaketen. Der Cash für die nächsten fünt Aktien zu jeweils 1000 € ist durch die Teilverkäufe im laufenden Jahr eingesammelt; nun gilt es aus der aktuell mit 23 Werten üppigen Watchlist die passenden Aktien auszusuchen. Faustregel: Pro geplantem Neukauf zwei Werte in Augenschein nehmen, das können, müssen aber nicht Werte aus der gleichen Branche sein.

Aktuelle Watchlist

Aktuell steht das Depot nach Steuern mit 615% im Plus (694% vor Steuern). Natürlich fallen auf Gewinne 25% + x Kapitalertragssteuer an, der Staat will ja auch von etwas leben. Im Unterschied zu vielen Musterdepot in den bekannten Börsen-Medien werden auch die Transaktionskosten aus dem Depot abgerechnet. Null € Transaktionskosten sind Augenwischerei und spielen schon bald nach Eröffnung des Depots praktisch keine Rolle mehr, wenn wir für 1000 € Aktie 1,5% für die Transaktion zahlen müssen. Aktien klettern oder fallen sowieso 1,5% täglich. Übrigens ab 5000 € steigen auch die Transaktionskosten pro Aktienpaket. Für unsere Kleinlegerschaft ein Grund mehr nicht mehr als 4999 € in einen Deal zu stecken.

Börsenmonat-Depot 6.9.2021

Die Top 5 des Depots hat in der ersten Woche des September schon mal ganz gut zugelegt. Ob sie ihre „Versprechen“ halten und uns das Q 3 dieses Jahr ins Positive wenden?

Übrigens – das aktuelle 10Y-Börsendepot wird Ende des Jahres geschlossen. Am 1. Januar startet ein neues Börsenmonat-Depot, das die Situation für Neulinge simuliert , die mit 1000 € an Börse starten.

Ernesto O.

Der Börsenmonat-Blog beschreibt den Umgang mit Aktien in der Alltagspraxis und stellt keine Finanz-Beratung oder Empfehlung für den Kauf von Aktien dar. Der Kauf von Aktien ist mit Risken verbunden, die möglicherweise zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen können.

Der Börsenmonat – Herbst?

#Boersenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.

Am 1. September beginnt der meteorologische Herbst, der astronomische Herbst folgt am 22. September, und am Freitag, dem 17. September ist Hexensabbat.

Gibt es es an der Börse Jahreszeiten?

Eine interessante Frage, die bei genauerer Recherche einige Überraschungen aufdeckt. Es ist schon ein bisschen wie mit der Wetter- und Klimadiskussion. Obwohl die Wissenschaft seit Jahren Belege für eine Klimaerwärmung und die gefährliche Rolle der Menschheit abliefert, erzählen uns ein paar „Polit-Störche“, dass dies alles nicht stimmt, weil dieser Sommer in Mitteleuropa ja, „ach so nass und kalt ist“. Aber mal ehrlich: Nur weil Schalke in der letzten Bundesligasaison gerade einmal 25 Törchen geschossen hat, bedeutet das nicht, dass es eine schrecklich Tor-arme Bundesliga-Saison war. Der FC Bayern hat ja schließlich 99 Tore eingenetzt. Während die Tor-Statistik der Bundesliga keinen Trend zu mehr Toren, eher zu weniger Toren pro Spiel aufweist ist das beim Weltklima nicht so. Die Temperaturerwämung der vergangenen 250 Jahren ist eindeutig identifizierbar. So verwundert es nicht dass eine nachhaltige Klimaänderung ebenso wie eine anhaltende Spekulation auf Rohstoffe sich in den Börsen-Statistiken niederschlägt. Diese Strömungen in den Aktienkurse sind zwar weniger eindeutig zu erkennen, aber es gibt auch hier Faktoren wie beim Fußball oder beim Wetter, die für das Auf- und Ab an der Börse bestimmend sind.

Hier sind vor allem die grundlegende Aufwärtsspirale der Märkte, der saisonale Trendwechsel, die Quartale mit ihren Berichtsmonaten, die ungezügelte Rohstoffspekulation und die Finanzpolitik der Zentralbanken und Regierungen zu nennen.

  1. Die Aufwärtsspirale der Märkte oder die „immerwährende Hausse“
Immerwährende Hausse?

Diese immerwährende Hausse ist jedoch nur scheinbar und ihr Motor ist nicht die Sonne, sondern die Inflation bzw. die wachsende Geldmenge. Dehnen wir die Zeitachse dieses Diagramms weit genug auseinander so erkennen wir die dunklen Börsen-Wetterperioden. Die regelmäßig wiederkehrenden Crashs und Korrekturen , allein in letzten 20 Jahren mehrfach: 2000 – 03/2003, 2008/09, 2011, 2016, 2020… In Wirklichkeit bewegen sich die Märkte in einer unregelmäßigen Aufwärtsspirale ➿und das seit 200 Jahren. Grob vereinfacht – die Indizes steigen um X Punkte, um dann nach einiger Zeit wieder bis zu 50% zu fallen, um dann wieder irgendwann über das alte Rekordhoch zu steigen, so dass eben eine unregelmäßige Aufwärtsspirale entsteht.

Beispiel DAX seit 1988

In einer breiten Range (s. Autobahnmodell und Börsenuhr) schiebt der DAX sich Spirale um Spirale nach oben, seit 1988 inzwischen vier Mal so geschehen. Nachdem der DAX sich bis zu einem scheinbar finalen Rekordhoch gekämpft hat, dreht er am TOP und geht oft in eine Steilkehre nach unten, wo er an einem Tiefpunkt (s. Abwärtspfeile) die Kurve wieder nach oben nimmt um eines Tages ein neues Rekordhoch zu markieren und von dort das Spiel von neuem beginnt. Am nächsten jedoch nie präzise vorhersagbaren Tiefpunkt startet dann die neue Aufwärtsspirale des DAX. Bei der Markierung der neuen Zwischentiefs kann das neue Tief sogar tiefer sein als das letzte Zwischentief, so geschehen im März 2020. Zugleich hat die Volatilität der Aufwärtsspirale in den vergangenen zwanzig Jahren leicht zugenommen, sowohl in der Auslenkung (Übertreibung und Untertreibung der Märkte) als auch im Zeitfenster (die Abstände der Extreme werden tendenziell kürzer).

2. Gutes und schlechtes Halbjahr
Neben den ganzen großen Trends im „Börsenklima“ gibt es noch einige kleinere „Wettereinflüsse“. Hier können wir das starke gegen das schwache Halbjahr abgrenzen. In der Tat läßt sich feststellen, dass die Märkte eine schlechtere und eine bessere Jahreshälfte kennen. Der Spruch „Sell in Mai…“ scheint hier eine grundsätzliche Erfahrung an der Börse widerzuspiegeln.

Meine Gewinn- und Verlustmonate Statistik für die letzten 19 Jahre Börsenmonat-Musterdepot kommt zum gleichen Ergebnis: Von November – April läuft es an der Börse besser! 60 : 34 Monate für Gewinne, während die Zeit von Mai bis Oktober 50 : 41, sieben Verlustmonate mehr aber zehn Gewinnmonate weniger aufweist. Auch der aktuelle August steht auf der Kippe. Wer also die bessere Jahresperformance für das eigene Depot anstrebt, kann sich durch Cashaufbau in den Sommermonaten auf den Startschuss für die bessere Jahreshälfte vorbereiten.

3. Die Quartale mit den Berichtsmonaten

Viermal im Jahr ist Berichtssaison. Massgebend sind hier die üblichen Kalenderquartale, die im Unterschied zu den meteorologischen Jahreszeiten am 1. Januar, 1. April, 1. Juli und 1. Oktober beginnen. In der Regel zehn Tage nach Quartalsbeginn startet die jeweilige Berichtssaison. Die meisten Quartalsberichte werden zwischen dem 10. des ersten Quartalsmonat und dem 20. des folgenden Monats abgegeben. Berichtstermine sowie die Dividenden-Tage der Unternehmen findet man am besten, in dem man bei Finanzen.net im Suchfenster den Namen der gesuchten Firma eingibt und bei der gewünschten Aktie auf Termine/Dividende/HV klickt.

So wie sich bei den Halbjahren die Erfolgschancen auf Gewinne unterschiedlich verteilen, so unterscheidet sich auch die Erfolge in den vier Quartalen. Q 1 – 28 : 10 = 2,8 Q 2 – 30 : 18 = 1,7 Q 3 – 25 : 21 = 1,2 Q 4 – 27 : 18 = 1,5 Zwar gelang es auch mir in den vergangenen 20 Jahren in allen vier Quartalen mehr erfolgreiche als verlustreiche Monatsbilanzen abzuliefern, aber die Quartale geben sich doch erkennbar unterschiedlich. Spitzenreiter ist Q 1 mit 73% Gewinn-Monaten, vor dem Q 2 mit 62,5%, und Q 4 mit 60% Erfolgsmonaten, während das Q 3 mit 54% nur knapp überhaupt die Oberhand vor den Verlustmonaten hält. Im Januar profitieren die Quartalsberichte gerne von den dem zurückliegenden positiven Jahreszahlen und wenn nicht, so doch von dem Optimismus mit dem die Unternehmen ins neue Jahr blicken.
Im April werden die Quartalsberichte gerne mit der Aussicht auf Dividenden versüßt. Im November sind negative Aussichten zumeist schon eingepreist, während positive Erwartungen Hedgefonds dazu veranlassen nochmals zuzugreifen. Die sogenannte Jahresendrallye geht auf diesen genannten Effekt zurück.
Einzig das Sommerquartal im Juli leidet immer wieder unter den unerfüllten Erwartungen (Gewinnwarnungen nach dem ersten Kalenderhalbjahr und Gewinnmitnahmen auch bei guten Zahlen vor dem Urlaub, denn es könnte ja schlimmer werden, Dividenden gibt es ja auch keine mehr…)

4. Mikroeinflüsse
Natürlich gibt es auch regelmäßig wiederkehrende den Markttrend beeinflußende Ereignisse, die sich mal harmlos, mal heftig für DAX und co.erweisen.

  • Hexensabbate am 3. Freitag im März, Juni, September und Dezember (Spekulationswetten laufen aus…) mit dem Versuch Kurse zu wenden
  • Sitzungen und Entscheidungen der Notenbanken (Zinsschraube…)
  • Währungsverwerfungen (Schweiz 2015, EU-Austritt Großbritannien)
  • Handelstreitigkeiten (Eskalation USA – China)
  • Rohstoff-Engpässe(nach Corona) und -Spekulationen(Ölpreis 2011-12)
  • Staatsschulden (Griechenlandkrise, US-Regierungs-Shutdown)

Was die Kurse einzelner Unternehmen negativ wie positiv aus der Bahn wirft ist nun auch kein Geheimnis, wird aber oft übersehen:

  • Kapitalerhöhungen
  • teuere Gerichtsprozesse (VW, Bayer, Teva…)
  • Naturkatastrophen (Allianz, Versicherer)
  • wachsende Konkurrenz
  • Gamechanger
  • Betrugsvorwürfe
  • Shortseller – Shortqueeze
  • Übernahmen
  • Geschäftsmodell beeinflußende Politik (Subventionen)
  • etc.

    Diese Einflüsse können kurzzeitig aber auch langanhaltend sein. Dies frühzeitig zu erkennen, kann Verluste vermeiden und Gewinn bescheren helfen.

Fazit:
Es gibt an der Börse keinen Frühling, Sommer, Herbst und Winter, aber es gibt tatsächlich Zeiten im Kalenderjahr, in denen der Kauf von Aktien mehr Erfolg verspricht; wie das gute Halbjahr von November bis April, das 1. 2. und 4. Kalender-Quartal, die Dividenden-Monate und die Schnäppchen-Zeit nach den Quartalsberichten. Bevor sie also eine Aktie kaufen oder verkaufen, achten sie also auf den Zustand der Börse, die Jahreszeit, die Quartalsberichte und vergessen nicht die kleinen feinen Randbedingungen aus Punkt 4.

Wie dem auch sei. Immer eine Aktie überbehalten.

Ernesto O.

Aktienkurse können fallen und einen Totalverlust des Einsatzes verursachen.
Wer dennoch ein Aktiendepot erstellen will, sollte Penny-Stocks meiden
und das Depot in verschiedene Branchen und Länder diversifizieren.

Der Börsenmonat – August 21

#Boersenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.

Wer erinnert sie sich noch an den Börsen-August von 2011?

Der August 2011 war eine DAX-Katastrophe und kommt mit -19% dem Corona-Crash vom März 2020 sehr nahe. Im nachfolgenden September rutschte der DAX weitere -5% , und beendete das 3. Quartal schließlich mit – 26% und 2000 verlorenen DAX-Punkten im Börsenkeller. Ich verstärkte damals durch unkluges Handeln den ohnehin seit der Finanzkrise negativen Effekt meines Musterdepots noch weiter und beschloss deshalb 2012 das Musterdepot mit 4100 € frisch aufzulegen um aus den Fehlern von 2007-2011 zu lernen.

Wie heißt es so schön? Der Markt hat immer recht – und wenn der DAX fällt….
….fällt er eben. Aber werfen wir einen genauen Blick auf den DAX von Anfang Januar bis Ende September 2011.

Das im Mai erreichte Hoch begrenzte den Aufwärtstrend und so ging es volatil hin und her bis Ende Juli. Der DAX wackelte. Das tat er auch schon Ende Februar woraufhin er die Überholspur (grüne 38Tage-Linie) verließ und rasch die 90Tage-Linie (orange Mittellinie) kreuzte um auf die Standspur unter 200Tage-Linie zu wechseln. Doch wie ein Wunder, der DAX-Motor sprang sogleich wieder an und der Absturz war abgewendet. Das Jahr 2011 versprach auch mir endlich wieder Gewinne. Das erste Halbjahr ließ mein Depot um 13% steigen und ich hatte die Nase während der DAX nur um 7% kletterte bis Ende Juli vorne . Der Juli stand allerdings im Zeichen eines drohenden Regierungs-Shutdowns in den USA und die Börse stagnierte. Erst am letzten Juli-Wochenende löste sich das USA Problem in Wohlgefallen auf.

Am 2. August war mein Depot mit 93% Aktienquote und nur mit kleinem Cash von 7% unterwegs, obwohl der DAX in den folgenden 5 Wochen 24% fallen sollte.

Musterdepot 2. August 2011

Bösartiger Weise könnte man sagen mein Depot bestand zu diesem Zeitpunkt völlig aus Auto (Fehler 1).

Zu 80% steckte das Geld in Volkswagen (35%) und Porsche (44%) zwei wirklich gute Unternehmen mit Perspektive, aber 80% Depotgeld in nur einem Konzern? (Fehler 2)

Dabei schien es als ob ich alles richtig gemacht hätte. VW meldete am 2. August Rekordwerte. Doch oh Schreck – Heftige Gewinnmitnahmen -8%!.

Die Annahme, dass gute Quartalszahlen automatisch die Kurse guter Unternehmen steigen lassen war ein Irrtum (Fehler 3).

Gleichzeitig rutsche der DAX wieder unter die 200Tage-Linie, was ich nicht beachtete (Fehler 4).

Wenn der DAX auf das Abstellgleis wechselt, heißt es (abhängig von der Lage des Depots) reagieren. Der DAX rutschte innerhalb von 10 Tagen um von 6953 auf 5613 Punkte ab,
Nun gut, am 2. August nach den Zahlen brachen Porsche und VW zwar ein, aber das Abrutschen auf ein Minus von 66 € nicht dramatisch. Am 10. August waren VW und Porsche schon 11% weniger Wert. Das waren 650 € weniger für den Volkswagen-Konzern und die 300 € Verlustregel um das Doppelte überschritten. Angebracht war also mindestens eine Halbierung der VW / Porsche Position. Stattdessen pokerte ich und erhöhte mit dem letzten Cash das Porsche-Engagement sogar auf 80 Aktien. Damit war der Griff ins fallende Messer vollendet (Fehler 5).

Bis zum 9. September reduzierte ich das ganze Depot nur auf VW und Porsche (25 bzw. 80 Aktien), ich wollte einfach nicht einsehen, dass es an der Börse Sippenhaft gibt. (Fehler 6) .

Als ich mich am 4. Oktober mich endlich von Porsche getrennt habe, hatte ich in einer JoJo-Austauschaktion (Fehler 7) dafür 53 VW Aktien.

Die Jahresendrallye – diesmal nur im Oktober – machte den Kohl aber auch nicht mehr fett. Der DAX endete mit -15% und mein Depot hatte -34% am 31.12.2011. Ende Februar 2012 endet die Eskapade mit dem Verkauf der letzen VW Aktien. Sie brachten gerade mal seit Oktober 4%.

DAX 2011: Gewinner und Verlierer
Boerse.de

…und was lernen wir daraus ?
Im richtigen Moment an die Seitenlinie gehen und den Cash erhöhen und trocken halten, bis die Börsensignale wieder einen erkennbaren Aufwärtstrend anzeigen. z.B das Momentum geht über 100 oder die 200-Tageslinie wird nach oben gekreuzt, Auch wenn der RSI sich aus dem unterverkauften Bereich gelöst hat oder die Börsennachrichten eine Kehrtwende aufzeigen. Übrigens; die besten Aktien findet man nicht immer im DAX.

Rückblick Juli 21 – Ausblick für August

Das Depot ging wie zu erwarten im Juli mit -4% in die Knie.
Die besten der 15 Aktien im Juli waren
Varta 30: +12% 459 €
BioNtech 5: + 47% 439 €
Apple 35: +6% 259€
Sony 25: +6% 124 €

Die Juli Loser im Depot waren
Niu Tech (+257%) und
3 Systems (299%),

Beide setzten im Juli mehr als 20% zurück, halten aber trotz mehrerer Teilverkäufe zusammen noch 2200 € Gewinn im Depot. Wer die Aktien nicht hat, sollte prüfen ob sich hier wieder ein Einstieg lohnt.
2021 überrascht immer wieder durch kräftige Schwankungen sowohl beim beim DAX als auch im Musterdepot. Der Januar brachte unserem Depot sofort 28%, der Februar nahm davon wieder 8% weg. Im März kehrte etwas Normalität ein -2%. Der April war eine Nullnummer aber reich an Dividende. Im Mai ging es wieder mit -3% bergab, was der Juni mit +8% konterte. Der Juli brachte es auf -4%, während die ersten Tage des August uns mit 4% auf aktuell 19,7% Performance bringen, während der DAX mit 12,5% weiter 7,2% hinterher läuft.

Im Depot befinden sich aktuell:

Nach den Neuaufnahmen von BioNtech, Bike24 und Sunhydrogen im Juni (Der Pennystock Sunhydrogen ist nichts für kleine Depots) wurde im Juli keine neue Aktie gekauft. Allerdings 3D Systems weiter reduziert, auch BioNtech (gekauft bei 199,45 € wurde bei 177 € um 2/3 reduziert, hingegen Apple um 10 Aktien aufgestockt)
Aus den Erfahrungen der letzten Jahre gilt für mich im August lieber die Füße still halten, der Cash wurde auf 15% erhöht. Dafür erhält man bei einem 30000 € Depot 4 Aktien zu je 1200 € . Bei einem kleinen Depot von 5000 € mit 4 Aktien kann man mit 750-1000 € nach einer neuen Aktie Ausschau halten. Sicher steigen nicht alle Aktien innerhalb eines Monats so rasch wie BioNtech. Nach den heutigen Q3-Zahlen hat sich BioNtech auf +91% katapultiert und ist kurz davor die sechste Aktie im 100%ter-Club nach 3D Systems (311% – seit 2019), Niu Tech (235% – 2019), Sony (221% – 2016), Bank of Ireland (173% – 2020) , Anta Sports (116% – 2019)zu werden. Hier noch auf BioNtech aufspringen zu wollen ist allerdings bei der „Fahnenstange“ die sich gebildet hat, aktuell sehr riskant. Die Aussichten sind gut, genauso gut ist es jetzt auch abzuwarten bis die Aktie in paar Tagen oder Wochen aus der roten überkauften Zone des RSI zurück kommt.
Wichtiger ist es im August die Aktien daraufhin zu beobachten wie deren Kurse auf die Quartalsergebnisse reagieren. Dazu braucht es mehr denn je einer Watchlist.

Watchlist August 21

Ich bevorzuge meine eigene Watchlist, die ich mit OpenOffice Excel(Microsoft) führe. Dennoch habe ich auf meinem Handy die Watchlist-Apps vom Aktionär und von Ariva.de

Die Aktionärs Watchlist gibt mir alle News sowie minutengenau die Kurse meiner 15 Depot-Aktien an. Wenn ich mir also am Monatsbeginn Kurs und Anzahl meiner Depot-Aktien in die Notizen-App kopiere, dann brauche ich nur dann ins einzugreifen, wenn eine Aktie meine eigene Stoppmarken zu reißen droht.

Die ARIVA-Watchlist gibt mir alle Kurse und Auffälligkeiten der potenziellen Einkaufskandidaten. Diese Watchlist zeigt zugleich die Kursentwicklungen der Kaufkandidaten an und bietet zu jeder Aktie ein Forum, das fast genauso geschwätzig wie Twitter – mit allen Höhen und Tiefen – ist.

In meiner Watchlist befinden sich zur Zeit 19 Börsentitel unter Beobachtung

Eine Watchlist ohne Cash im Depot ist schlimmer als Suppe ohne Salz. Da inzwischen 15% Cash aufgebaut wurde, besteht also die Möglichkeit drei bis fünf neue Titel zu kaufen (500 – 2000 €). Die Anzahl der Anteile, die gekauft werden bestimmt ja auch den Gewinn bzw. den Verlust. Das will überlegt sein. Meine aktuelle Favoriten sind derzeit Solarparken und Lenovo als mögliche Nachkäufe, die Deutsche als longlife Aktie, K+S als Spekulation und Associated British Foods als Rebound (wie seinerseits) die Bank of Ireland.

Wer glaubt, dass man Aktienkurse nur lange genau beobachten muss, irrt auch hier. Ich beobachte K+S schon seit November 20 ab einem Kurs von 5,94 €, bei 6,50 € war kein Cash vorhanden, bei 9 € bekam ich Zweifel am weiteren Aufschwung und jetzt hat die Aktie inzwischen schon 103% zugelegt. Manchmal lohnt es sich eben schon nach 3-4 Tagen zuzugreifen. Wie zum Beispiel Schaltbau: Kaum auf der Watchlist platzt der Aktienkurs wegen eines Kaufangebots von mehr als 50 € aus allen Nähten. Aber keine Panik – die nächste Aktie wartet schon auf ihre Chance. Es ist wie 2011. Diesmal aber steht der Zeiger für VW nach oben – Kursziel Richtung 300€!

Wie eine eigene Watchlist geführt werden kann erkläre im nächsten Börsenmonat-Special.

Bis dann… und immer eine Aktie überbehalten.

Ernesto O.

Der #Börsenmonat Blog
beschreit Erfahrungen beim Management eines Aktiendepots und ist weder eine Empfehlung für den Kauf von Aktien noch eine Anlageberatung.

Aktienkurse können fallen und einen Totalverlust des Einsatzes verursachen.
Wer dennoch ein Aktiendepot erstellen will, sollte Penny-Stocks meiden
und das Depot in verschiedene Branchen und Länder diversifizieren.


Der Mix macht´s

Der Börsenmonat – Juli 21 – Lage und Ausblick

#Boersenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.

Ob eine Aktie von Interesse ist beurteile ich nach dem Börsenmühlen-Highwaymodell. Idealerweise erhöht man die Stückzahl seiner Aktien zwischen 5 und 8 und trennt sich von Teilen eines Aktienpakets zwischen 11 und 2. Wechselt der Kurs eines Indizes oder einer Aktie die Fahrspur, so ändert sich auch die „Uhrzeit“ für die Aktie.

Das war der Juni 21

  1. Nachdem HDAX und DAX ihre Allzeithöchststände zwischen dem 15. und 17. Juni erreicht haben (DAX 15802 Pkt.) sieht es zum Monatsende eher so aus, also ob der DAX auf 5 nach 12 steht. Verlässt der Index die Überholspur (38-Tage-Linie) ist also Vorsicht angesagt (Cashbestand erhöhen).
  2. Während der DAX im Juni 2,0% zulegen konnte, hat unser Musterdepot mit 5,4% mehr als 3% Vorsprung eingefahren
  3. Die besten Aktien findet man nicht im DAX (Beate/Uwe Sander http://beatesander.com ) stimmt auch für das Börsenmonat Musterdepot. Mehr als + 10% brachten im Juni:
    3D Systems (USA) +37%
    Anta Sports (China) +18%
    Apple (USA) +13%

  4. Von den am Monatsende im Depot befindlichen Aktien waren 9/14 Titeln auf der Gewinnerseite.
  5. Nachdem die Bank of Ireland mehr als 170% erreicht hatte, habe ich 200 Stücke bei 5,30 und weitere 160 bei 4,60 verkauft. Teilverkäufe bringen Cash für Neueinkäufe!
  6. Vodafone wurde nach dem Überschreiten des diesjährigen Hochs im Mai (1,65 €) wegen nicht Erfüllung der Erwartungen bei 1,53 verkauft (Einkauf im 1,41 im November 2020) Das gleiche Schicksal erlitt E.ON. Ausser Dividende nichts gewesen – die Aktie ist auch noch lange nicht „grün“
  7. Die beiden Neulinge können unterschiedlicher nicht sein: Sunhydrogen ist ein waschechter Pennystock. Highflyer BioNtech kommt hingegen für „Kollege“ CureVac.
  8. Bei „Problembären“ wie CureVac gilt nur ein Konzept: Frühzeitige Flucht aus der Aktie! Das Zwischenspiel von CureVac im Depot begann am 17. Mai. Noch ehe ich mich versah, kaufte ich 40 CureVac bei 94,47 statt wie beabsichtigt bei 91 € (Solche Minuten-Rallys gibt es immer wieder bei vielgehandelten Aktien, besonders früh morgens, um 15.30 oder spät abends) Schließlich verlor CureVac vom Monatsanfang bis zum 11.6. 373 € (ab -300 € beginnt das Nachdenken, ob die Aktie im Depot überhaupt richtig am Platz ist…) Grund sofort die Reißleine zu ziehen, zumal die negativer Newsflow – ohne Widerspruch der Firma – immer deutlicher wurde. Verkauf bei 80,16. Doch damit hatte die CureVac Show gerade erst begonnen! Am 17.6 knallte die Aktie in Sekunden auf 32 € herunter, um am gleichen Tag sich wieder auf fast 50 € zu erholen (Schnäppchenjäger!) um bis zum Monatsende wieder auf 64,20 € zu klettern. Am 1.7. bestätigte sich jedoch die Nachricht, dass die Werte des Impfstoff nicht die gewünschten Erwartungen erfüllen. Wieder gab es Intraday einen wilden Absturz auf 50 € und CureVac wurde zum Ersatzfeld für ein erneutes „WM-Spiel“, das die Aktie an einem Tag erst um 22% nach unten drückte und gleich darauf wieder um 16% in den Himmel schob. Der aktuell faire Wert liegt meiner Meinung nach bei 45 €. Bis dahin also BioNtech. Hier bleiben die Aussichten rosig. Dennoch sollten wir CureVac nicht abschreiben, mRNA-Impfstoffe haben Zukunft.
  9. Oh Gott – Sunhydrogen ist ein Pennystock – Grundsätzlich ist es auch weiterhin vernünftig für Kleinanlegerinnen und -anleger die Finger von Pennystocks zu lassen, zu häufig sind sie ein Totalverlust. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Sunhydrogen (grüner Wasserstoff) wurde zu 0,0688 € für 291 € ins Depot aufgenommen (1% Depot-Gewicht). Nach der 300 € Regel (Verlust von 300 € pro Position im Monat ist tolerierbar) darf Sunhydrogen sogar problemlos pleite gehen, ohne dass es stört – oder aber vielleicht auch wachsen.Für Depots unter 10 000 € sind Pennystocks ohnedies nichts aus einem einfachen Grund: Legen wir uns einen Pennystock ins Depot, so sind 1% Gewichtung bei 5000 € /1 0000 € gerade mal 50 bzw. 100 €, wobei die Transaktionskosten bis zu 40 € noch nicht eingerechnet sind. Keine lohnende Aussichten – nur eine riskante Wette.
  10. Nicht nur der Juni war für das Musterdepot positiv, auch das erste Halbjahr lief gut. Während der DAX mit +12% in den ersten 6 Monaten auch schon 4% über dem langjährigen Mittel von ca. 8% pA lag, hat parallel dazu das Musterdepot bereits 17% zugelegt und damit den DAX einmal mehr hinter sich gelassen. Das Börsenmonat-Musterdepot geht mit einer aktuellen 12-Monat-Performance von +64% und mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von 22,6% pA. seit 2012 in den Juli.
Börsenmonat: Gewinner Juni: 3D Systems, Anta Sports und Apple Loser: Bank of Ireland und BioNtech (erst eine Woche dabei)

Ausblick Juli 21

  1. Das dritte Quartal (Q 3) erwartet uns. Juli, August und September waren in den vergangenen 10 Jahren immer wieder durch Schwächeattacken gekennzeichnet.

(Der HDAX enthält die 99 wichtigsten Börsenwerte Deutschlands bestehend aus DAX, MDAX und TecDAX – Quelle Comdirect)

So geschah es auch im letzten Jahr, während der starken Erholungsphase nach dem Corona-Crash von Mai bis zum Januar 21. So kam es im September 20 zu einer Schwäche des DAX, was auch das Börsenmonatdepot mit -3% quittierte, nachdem es von April bis August 21% gestiegen war.

  1. Quartalszahlen: Um den 15. Juli beginnt die nächste Runde der Quartalsberichte. Bis Ende August haben dann die meisten Aktiengesellschaften ihre Zahlen vorgelegt. Sollten die allgemeinen marktbreiten Erwartungen nicht erfüllt werden, wenden die Märkte nach Süden. Besonders Aktien, die ein sehr hohes KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) haben oder noch überhaupt kein KGV, weil bisher noch keine Gewinne generiert wurden, sind von (heftigen) Rücksetzern bedroht.
    KGV: Sunhydrogen , ITM Power ,3D Systems 110 , Niu Tech 60 , Anta Sports 51 , und mit Einschränkung auch Varta 40.
  1. Neueinkäufe: Der Fahrradsommer hat gerade begonnen und so ist die IPO des Onlinehändlers Bike24 einen Versuch wert. Ob der Anfangsschwung nur bis zu den ersten Quartalszahlen hält oder länger wird sich zeigen. Die Aktie ist ein temporärer „Spekulatius“ im Depot.
  2. Watchlist: Aktuell stehen in der Watchliste folgende Werte unter Beobachtung. Unter Beobachtung stehen auch zwei Aktien aus dem Depot: Solarparken und Encavis , die bei Rücksetzern für Zukäufe interessant werden können. Ebenfalls im zurückliegenden Jahr waren Ceconomy, LPKF Laser und Canadian Solar bereits im Depot vertreten. Während es von von CureVac (-49%) bis Teva (-12%) seit Mai nur abwärts ging, konnten die Aktien von OHB(11%) bis K+S (31%) teils deutlich zulegen. Allerdings beginnt jetzt wieder das Quartalszahlentheater und wer nicht viel riskieren will sollte Kaufentscheidungen bis zu Quartalszahlen besser zurückstellen.
  1. Cashaufbau: Durch den Zukauf von Bike24 ist der Cashbestand nun bei 0%. Um ggf. bei Aktien weiter zugreifen zu können, sind Teilverkäufe von besonders erfolgreichen Aktien (AntaSports) oder Verkäufe von erfolglos dahin dümpelden Aktien nötig. 10% – 25% Cash sind für das Q3 sicher sinnvoll. Der Verkauf der beiden spekulativen Depotschwergewichte Bike 24 und BioNtech würden den Geldbestand schnell auf 20% am Depot nach oben schrauben.
  2. Aktiensparplan: Eine grundsätzliche Änderung im Depotkonzept gibt es schließlich doch. Ab sofort fliessen pro Quartal 400 € per „Aktiensparplan“ dem Depot zu. Das ist die Summe, die der Staat als Steuerfreibetrag pro Jahr für Kapitalerträge zugesteht (1600 € gemeinsame Veranlagung/ 800 € Singles) Umgerechnet bedeutet das monatlich 66 bzw. 133 € die so dem eigenen Verrechnungskonto des Depots zufließen. Ab 500 – 1000 € wird der Einkauf einer Aktienposition auch für ein kleines Aktiendepot sinnvoll.
  3. Sparplangedanken für Neulinge: Zwar ist ein rascher Ausbau des Depot auf 5 Positionen zur Minderung des Risikos sinnvoll, aber es ist auch denkbar Schritt für Schritt zuerst in risikoarme Dividenden-Aktien zu investieren.


Beispiel A: Solide Dividenden-Aktien
20% Apple – in 5 Jahren von 20 auf 120€ – nächste Div. Febr/März 2022 – 0,7% Rendite 20%
Deutsche Post – in 5 Jahren von 25 auf 60€ – nächste Div. Apr./Mai 2022 – 3% Rendite 20%
Novo Nordisk – in 5 Jahren von 40 auf 70€ – nächste Div. März 2022 – 1,8% Rendite 20%
Johnson & Johnson – in 5 Jahren von 110 auf 140€ – nächste Div. März 2022 – 2,5% Rendite
20% Cash auf dem Verrechnungskonto

Ungeduldige wollen vielleicht etwas mehr Performance, mehr Performance bedeutet aber auch ein höheres Risiko für Rücksetzer…
Beispiel B: Solide, ohne Blick auf Dividende
25% Apple, 10% Visa, 25% Encavis, 20% Covestro, 20% Cash

Beispiel C: Technik und mehr Risiko
20%Apple(Solide), 20% Encavis(Wachstum), 20%Bayer(Rebound), 20% Sony (Wachstum seit 2016), statt Cash: 10% SGL Carbon(Technik), 10% ITM Power (grüner Wasserstoff)

Gerade beim letzten Beispiel gilt zum Teil eben nicht mehr Warren Buffet´s Buy and Hold, denn Teilverkäufe von Gewinnen (ab 30-50%) können zur Generierung von frischem Cash verwendet werden.

Ernesto O.

Der #Börsenmonat Blog stellt meine Erfahrungen beim Management eines selbstgeführten Aktiendepots dar und ist weder eine Empfehlung für den Kauf von Aktien noch eine Anlageberatung. Aktienkurse können fallen und einen Totalverlust des eingesetzten Geldes verursachen. Wer dennoch ein Aktiendepot erstellen will, sollte Penny-Stocks meiden und das Depot in verschiedene Branchen und Länder diversifizieren.

Der Mix macht´s


Der Börsenmonat – Mai 21

#Börsenmonat #Boersenmonat

Wer sich mit Fußball und Börse beschäftigt, hat sich vielleicht schon einmal die Frage gestellt: Genügt eine Fußballmannschaft voll Aktien um an der Börse auf Dauer erfolgreich zu sein?


Wie jeder Fußballverein weiß, ist es mit den 11 Leuten auf dem Platz nicht getan, da benötigt es die Reservebank und einiges mehr um erfolgreich eine Saison zu Ende zu spielen. Ebenso einen guten Trainer oder eine gute Trainerin, die mit einer geschickten Spielanlange ihre Strategien in Siege und Punkte verwandeln können. Ähnliches gilt für ein Börsendepot. Beate Sander („die Börsen-Oma“)hat mit ihrer Hoch-Tief-Mut-Strategie große Erfolge erzielt, allerdings dafür auch 100 bis 200 Aktien im Depot gehalten, was übertragen auf den Sport eher einem Dutzend Bundesligamannschaften entspricht. Meine Philosophie ist es hingegen: Was nicht auf einem Bildschirm einer Excel-Datei abgebildet werden kann, braucht es auch nicht für den Erfolg an der Börse. Dies bedeutet mit 20-25 Aktien sollte ein Depot bereits so gut aufgestellt sein, dass es erfolgreich in den oberen Regionen mitspielen kann. Dabei sollte aber auch die Regel gelten „Der Mix macht es!“.
Hier hat mein Musterdepot (Start: 2012 – 4100 € Einsatz) jedoch ein Handikap mitgebracht, das ich heute ändern würde. Es gelang mir zwar ohne neues Kapital nachzuschieben das eingesetzte Startkapital in 9 Jahren zu verachtfachen, aber hätte ich 2012 mit 30000 € wie die Börsen-Oma gestartet, wären das im Vergleich 240000 € und in 18 Jahren dann bei gleich gutem wirtschaften fast zwei Millionen geworden. Erwähnenswert ist dabei, dass seit 2012, der Wert des Muster-Depots immer nach Steuern, d.h. nach Abzug der Steuern für etwaige Dividenden und die mit Gewinn veräußerten Aktien berechnet wurde – was auch in der Realität so ist. Dabei überstand das Depot im Jahr 2016 sogar einen tiefen Einbruch von 50% über das ganze Jahr (Chinakrise, Brexit und Trumpwahl) und ging im Frühjahr 2020 durch die Corona-Krise nochmal 21% in Knie ging.

Mit welcher Strategie würde ich heute an die Börse gehen?

Alle, die an die Börse gehen, sollten sich darüber klar werden, dass du weder in kurzer Zeit Börsen-Millionär werden kannst, noch die Auswahl deiner Aktien die Welt retten wird. Was aber geht, ist es dir auf die Dauer eine „Rente“ zu erwirtschaften, mit der du zuerst kleinere und nach und nach auch größere und große Wünsche oder Bedürfnisse befriedigen kannst.

Schritt 1:
Wäre ich also heute Neueinsteiger-in, so würde ich entsprechend meinem Lebensalter ( 100 Euro pro Jahr; 40 Jahre = 4000 €) Startkapital investieren oder mir alternativ so rasch wie möglich 1200 € freischaufeln (pro Quartal wenigstens 300 €) um damit an der Börse anzufangen. Wenn dieser Betrag auf das Verrechnungskonto des Depots (Empfehlung Online-Bank wie z.B. die Comdirect) überwiesen ist kann es losgehen. Dann ein solides Börsenschwergewicht wie z. B. Apple oder Sony kaufen und einen Weg suchen um so rasch wie möglich das Depot auf fünf verschiedene Aktien verteilen. Keine Aktiengesellschaft sollte mehr als ein Drittel im Depot gewichtet sein, denn falls sich eine Pleiteaktie wie jüngst „Wirecard“ darin verstecken sollte, stürzt das ganze Depot nachhaltig ab.

Schritt 2:
Das bedeutet für alle neu Eingestiegenen zunächst einmal, dass sie für ihre 1200 € aber nur Anteile für eine Aktie bekommen und ggf. mehrere Jahre warten müssten bis die Aktie sich auszahlt. So lässt sich aber kein nachhaltiges Wachstum generieren, zumal dann der Gewinn noch mit ca. 25% Kapitalertragsteuer versteuert werden muss. Hieraus lässt sich aber ein sinnvoller Plan zur Entwicklung des Börsendepot erstellen. Der Staat gewährt nämlich einen jährlichen Sparer-Pauschbetrag von 801 € für Kapitalerträge für Steuerpflichtige bzw. 1602 € für gemeinsam veranlagte Paare. Warum also nicht jedes Jahr das Börsendepot zusätzlich mit 800 bzw. 1600 € füttern, das entspricht 70 – 140 € im Monat. Somit landen nach 10 Jahren zusätzlich 8 – 16000 € auf dem Verrechnungskonto des Börsendepots. Wer sich in den ersten fünf Jahren stärker anstrengt und zu dem Einstand von 1200 € fünf lang Jahre 1760 € dazu fügt, hat bereits im sechsten Jahr 10 000 € im Depot und sollte es so gut wie mein Musterdepot laufen, könnte das Depot weitere neun Jahre später mit 80 000 € dastehen. Zugleich kann ab dem sechsten Jahr auch wieder die jährlich Sparrate problemlos auf 800 € ( 70-80 € pro Monat) gesenkt werden. Fünf Jahre sind auch lange genug um das Börsendepot über die Schwelle von fünf verschiedenen Aktienpaketen (ca. 1000 € oder 5x 20% Anteilspaket) zu hiefen, so dass ein gewisses Gleichgewicht im Depot einstellt. Bei voller Auslastung und guter Diversifizierung der Aktienpakete sind sogar 8 – 12 verschiedene Investments in Aktien möglich.

Schritt 3:
Durch den jährlichen Zuschuss von 800 – 1600 € können auch jedes Jahr neue Aktienpakete eingekauft werden für den Fall, dass das Aktien-Depot zeitweise in Tristesse verfällt. Dabei gilt die Regel: „Der Mix macht’s“.
Am Beispiel Börsenmonat-Depot zeigt sich dies folgendermaßen: 13 Aktien sind auf sieben Länder (D, GB, IRL, USA, CN, JP, CAN) und acht Branchen (Industrie, Mobilität, Banken, Konsumer-Elektronik, Sport & Mode, Erneuerbare Energien, Kommunikation, Chemie & Pharma) aufgeteilt. Dabei sind einerseits „Burggraben“-Firmen wie Sony, Bayer, Vodafone, Anta Sports und Apple (=38%) und andererseits Wachstumsaktien wie Varta, Niu Tech und Encavis (=36%) , sowie eine riskantere Sektion mit 3D-Systems, Solarparken, Xphyto, ITM Power (= 18%) und eine schwer einzuschätzende Aktie wie die Bankaktie der Bank of Ireland (=8%). Diversifikation ist eben der halbe Erfolg.

Schritt 4:
Wie gesagt: Wer denkt, er oder sie müsse oder könne durch ein Börsen-Depot schnell Millionär/in werden, begeht rasch Denkfehler, die ich in den letzten 21 Jahren meiner Erfahrung mit der Börse alle schon „freiwillig“ unfreiwillig durchgetestet habe. Es geht also wie im Fußball immer um das nächste Spiel (Woche/Monat) die ausstehende oder kommende Saison (Quartale/Jahr). Erstrebenswert ist es zunächst einmal kleine Brötchen zu backen, etwa 200 € pro Monat bzw. 2000 bis 2500 € an Gewinn pro Jahr. Damit lässt sich auch der DAX schlagen und das schöne an einem wachsenden Depot ist, dass bisweilen auch Aktien im Depot sind, die mehr als 100% oder noch mehr Prozent steigen, so dass ein Teilverkauf den Einkaufspreis zurück bringt. Auch wenn der Staat vom Gewinn seinen Steueranteil verlangt, fällt ab und an etwas für einen lang ersehnten Wunsch oder für eine benötigte Anschaffung ab.

Der Blick auf die Depotentwicklung seit 2012 zeigt, dass eine Vervielfachung des Einsatzes (4100 €) und zugleich ein deutlicher Performance-Vorspung gegenüber dem DAX und dem MSCI World nur mit Aktien allein (keine ETFs etc möglich ist, Steuern nach Gewinnen bereits abgerechnet) möglich ist.

Börsenmonat-Musterdepot 2012- 4/2021

und ein Blick auf die aktuellen Einzelwerte:


Aktie – gekauft – Performance – Aktionen u. Anmerkungen Mai 21


3D Systems: seit Dez 19 +208%, schwächelte im April, bereits teilverkauft – halten

Varta: seit Feb.21 -5% schwächelte im April, da ist noch Luft nach oben – Porsche Kunde?

Sony: Juli 2016 +210% schwächelte im April, bereits teilverkauft – läuft, wieder – Eintstiegschance?

Bayer: neu – April 21 + 1% brachte gerade Dividende beobachten – was bringt der Vergleich vor Gericht?

Niu Tech: Juli 2019 +413% und läuft und läuft bereits teilverkauft – einfach weiter halten

7C Solarparken: Nov. 20 – 2% will nicht recht grüne Zukunft, bei Schwäche Zukauf

Vodafone: Nov. 20 +13% ist für Telekomwert Ok bis zum Ziel von 2,10 ist noch Luft

Xphyto: April 21 +2% schon 2ter Versuch jetzt für 1,60 statt 2,07 € wieder gekauft – neu: hat schnellste PCR-Tests

Encavis: seit März 20 +64% Dauerlutscher bereits Teilverkäufe – bei Schwäche erneut Nachkauf

Anta Sports: Dez 19 +81% steigt regelmäßig mäßig könnte der nächste 100%ter werden

Apple: seit Nov 20 +8% trotz guter Zahlen müde 8% seit November – könnte auch der DAX sein

ITM Power: Aug. 20 +91% schwankt leider deutlich, aber ein sehr guter Wasserstoff-Wert dank Linde


Bank of Ireland: Aug. 20 +160% Hit des Monats Einkauf für 988 € – Ziel: 6 € bleibt bestehen – Teilverkauf kann warten

Hinweis: Ich gebe keine Kaufempfehlung für die Aktien im Börsenmonat-Depot ab. Die Anmerkungen sind meine aktuelle Meinung zu den Werten, die sich im Laufe der kommenden Monate natürlich auch ändern kann.

Der Mai ist gekommen

… die Bäume schlagen aus. An der Börse hört man aber nun: „Sell in May and come back in September“ – nur ein Börsenspruch – oder ist was dran an der Warnung?
Statistisch ist es tatsächlich so, dass von Mai bis die Oktober das schlechtere Halbjahr an den Börsen stattfindet. Von November bis April sind die Kursanstiege in der Tat etwas größer, was nun zur Vorsicht mahnt aber dieses Jahr nicht so sein muss und ausserdem: Sind die Kurse niedriger kann günstiger eingekauft werden. Die gefährlichsten Monate des Jahres sind August und September. Nimmt man als Maß die Quartalszahlen und kann beobachten, dass nach guten Zahlen die Kurse nicht steigen oder Gewinnmitnahmen erfolgen, dann ist doppelte Vorsicht geboten. Ein Blick auf den VDAX kann hier hilfreich sein. Dieser hat sich mühsam seit Februar von 30 auf 17,5 herunter gearbeitet ist aber gestern wieder um 14% nach oben auf 23 Punkte gesprungen.

Die statistischen Vorhersagen sind also verhalten für die nächsten Monate.
Ob der sich DAX daran orientieren wird bleibt ab zu warten.

Mai – Oktober im Börsenmonat-Depot-Vergleich
2012: -2%
2013: +103%
2014: -3%
2015: +17%
2016: -20%
2017: +58%
2018: +9%
2019: -7%
2020: +19%
2021: ?

Beim Börsenmonat-Depot-Vergleich zeigt sich zwar die positive Gesamtbilanz seit 2012 auch in der statistisch schlechteren Jahreshälfte, aber es ist schon auffällig, dass fast ein über das andere Jahr ein negatives Halbjahr uns in die Suppe spuckte. Wie lässt sich dagegen ansteuern? Dafür gibt es kein Patentrezept, aber noch mal: Wer voll investiert ist darf jetzt einige Gewinne mitnehmen, Positionen reduzieren, ggf. auch auflösen und die Cashquote erhöhen. Damit lassen sich bis in den Herbst hinein ausgewählte Aktien billiger einsammeln, die ihre Tiefpunkte im Sommer durchlaufen haben. Wer jetzt Pulver trocken hält bekommt im Herbst und im Winter wieder neue Chancen auf Kurssteigerungen und Chartraketen.

Ernesto O.

Meide Penny-Stocks,
diversifiziere dein Depot
in verschiedene Branchen und Länder.
Aktienkurse können fallen
und einen Totalverlust
des eingesetzten Geldes verursachen.

Twitter – Quicky

#derBörsenmonat #Boersenmonat

Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Täglich werden auf Twitter nachvollziehbar Accounts gesperrt, weil ihre Besitzer zur Gewalt aufrufen, Handlungen für Mord anweisen, erwiesene Lügengeschichten kolportieren oder Menschen und gesellschaftliche Gruppen in den Dreck ziehen und dabei zur Missachtung der Menschenrechte einzelner oder ganzer Gruppen der Weltbevölkerung aufstacheln. Doch dann sperrte Twitter „plötzlich“ den wahren Donald Trump – bis dahin noch Präsident USA und der zweitgrößten Demokratie (Indien Nr.1) der Welt. Und das ist auch gut so!

Der Fluch des Möchtegern-Machtergreifers Donald Trump war gewaltig.Trump teilte sogleich mit: (am 8.1)
„Twitter-Mitarbeiter haben sich mit den Demokraten und der radikalen Linken bei der Entfernung meines Kontos von ihrer Plattform abgesprochen, um mich zum Schweigen zu bringen – und Euch, die 75 Millionen großartigen Patrioten, die mich gewählt haben.“… „Wir werden nicht zum Schweigen gebracht werden“, hieß es in der Mitteilung Trumps, die er über Journalisten im Weißen Haus verbreiten ließ. Trump kündigte an, man sei mit mehreren anderen Webseiten in Verhandlung und ziehe auch den Aufbau einer eigenen Plattform in der nahen Zukunft in Betracht. „Twitter geht es nicht um Redefreiheit. Ihnen geht es nur darum, eine linksradikale Plattform zu fördern, auf der einige der bösartigsten Menschen der Welt frei sprechen dürfen.“

Wer hier radikal ist, sei dahingestellt, jedenfalls irrte sich Trump wieder einmal mehr als gewaltig. Wer ständig suggeriert 74 Mio. Stimmen seien mehr als 81 Mio. Wählerstimmen, hat oder will einfachste Arithmetik nicht verstehen. Das Ende vom Lied: Drei Tage war Twitter krank, nun zwitschert es munter weiter – Gottseidank.

Quelle: Comdirect – Twitter-Aktie

Twitter ist seit Ende April 2020 – mit kurzen Unterbrechungen im Juli u. November – über der 38 Tage-Linie (grün) und der große Absturz im Januar blieb nach Trump´s Rauswurf aus. Im Gegenteil: Seit dem 14. Januar ist der Twitter-Kurs in nur 3 Wochen um 25,9% gestiegen (6.2.2021). Das Momentum ist inzwischen sehr deutlich über 100 (= Null-Linie für Kauf/Verkaufentscheidungen).

Die Quartalszahlen waren solide, auch im Januar nach Trump´s Rauswurf blieb der Umsatz von Twitter stabil. Sollte Twitter nun nach den Quartalszahlen einen Rücksetzer machen, wäre es eine gute Kaufgelegenheit. Das Momentum ist sehr sehr hoch und der RSI zeigt rote Spitzen, damit ist die Nachfrage nach der Twitter-Aktie kräftig überhitzt.

Quelle: https://www.finanzen.net/

Ich habe persönlich keine Twitter-Aktie im Depot. Dies liegt vor allem auch daran, dass der Saudische Kronprinz Mohammed bin Salman größere Anteile an Twitter besaß bzw. besitzt, die inzwischen aber wohl nicht mehr ins Gewicht fallen. (s. o. Aktionärsstruktur).
Twitter Fan Kronprinz Mohammed bin Salman – der in Verbindung mit der Ermordung von Jamal Khashoggi gebracht wurde und in dessen Umfeld ein saudiarabischer Maulwurf direkt aus dem Firmensitz von Twitter heraus half kritische saudische Stimmen systematisch mundtot zu machen, ist Grund genug Twitter daran zu erinnern, dass es das Medium Nr. 1 für Fairness und Demokratie weltweit ist und bleiben muss, wenn es weiter als nachhaltige Investition gelten möchte.
Es gibt auch noch einen gewichtigen Grund, der für eine Investition in die Aktie spricht. So wie der Big-Mac-Index ein wichtiger Indikator für die Kaufkraft der Währungen ist, ist Twitter (und andere Social-Media) ein einfacher Indikator für den globalen Demokratie-Index. Welche Länder zensieren oder sperren Twitter? Die Wirtschaftswoche führt dazu eine Liste. In Zeiten von #Reddit #RobinHood und #Wallstreetbets kann jeder so symbolisch die Meinungsfreiheit global stärken. Und dass Donald Trump nichts zu melden hat bringt die Meinungsfreiheit auf Twitter bestimmt nicht ins Wanken.

Ernesto O.

Dieser Blog dient der Meinungsbildung und stellt keine Werbung für den Aktienkauf dar.

Der Börsenmonat – Januar 21

Willkommen im neuen Jahr 2021. Neue Hochs und Tiefs voraus. Unser Börsenmonat ist diesmal kurz, aber dafür üppig. Das Musterdepot läuft wie geschmiert und hat seit seinem Start im Jahr 2012 inzwischen 896% hinzu gewonnen. Während der DAX nach dem schweren Corona-Crash im März 20 zwischenzeitlich über 30% im Minus war, hat er sich bis zum Jahresende auf ein Plus von 3,55% gerettet. Das Ziel den DAX zu schlagen gelang auch 2020 mit einem Plus von 35% leichter als erwartet. 

Auch 2021 soll der DAX wieder geschlagen werden. Am 31. Dezember 2021 wird das Dekaden-Musterdepot geschlossen, ob 2022 ein neues Musterdepot aufgelegt wird hängt vom Interesse der Leserschaft ab. 

Börsenmonat- Musterdepot

Das Aussergewöhnliche im Januar 21 ist, dass Stand 19.Januar, das Musterdepot einen Monatsschub von 31% erhalten hat und somit 6 der 13 Aktien im Depot sogenannte 100%-ter sind. Obwohl Niu Tech schon beim stattlichen   Kurs von 30 € um die Hälfte reduziert wurde hat es Niu nach der Konsolidierung auf 22 € auf neue Höhen von 38 € hinaufgezogen und somit ist Niu nun Performance-Spitzenreiter. Zum Verkauf der ersten Encavis-Anteile ist es bisher nicht gekommen, weil immer wenn Encavis zurücksetzt holt es doch bald wieder auf, denn immer mehr institutionelle Anleger erkennen das solide Geschäftsmodell von Encavis und den wachsenden Bedarf an „grüner Energie“ in den kommenden Jahren an.

Die Performance-Kings & Queens seit der Erstnotiz im Musterdepot sind:

Niu Tech      482%

3D Systems 337%

Viatris          280%

Sony            212%

Encavis        141%

ITM Power  134%

Eine Besonderheit bildet dabei Viatris, das als Geschenk durch die Abspaltung von Pfizer im Musterdepot gelandet ist. Sollte sich zeigen, dass Viatris „eine bessere TeVa“ ist, wird nachgekauft.  

Börsenmonat-Musterdpot Stand: 19.Januar

Die Monatsperformance von Anta Sports, ITM Power, Niu Tech, Encavis und 3D Systems beträgt kumuliert heftige 327%! Sollten wir das halten können, ist die durchschnittliche DAX-Performance p.A. von 7-8% schon  locker überholt und es darum die Kursgewinne zu sichern.

Unser Dekaden-Musterdepot schwankte allerdings in den vergangen 9 Jahren schon kräftig bei der Jahresperfomance; brachte jedoch nur 2016 einen negativen Ertrag, der sich aber gewaschen hatte. 

2012 –  27%

2013 – 126%

2014 –  10%

2015 –  57%

2016 – -50%

2017 –  74%

2018 –    0%

2019 –  15%

2020 –   35%

2021 –   31% (bis zum 20. Januar)

Nun zum Burner des Monats – 3D Systems: 

Ehrlich, ich habe es in den letzten 10 Jahren nie erlebt, dass eine meiner Aktien an einem Tag um 100% gestiegen ist (ausser Pennystocks, die jeder meiden sollte). Nachdem 3D Systems im Dezember 2019 für einen Anfangspreis von 7,83 € – 120 Stück für 970 € dem Börsenmonat-Depot hinzugefügt wurde, entwickelte sich die Aktie unter anderem auch wegen Corona nicht gut.  Zunächst lief sie bis Ende Februar doch nach oben bis auf 11€, kam dann aber unter die Räder. Bis Anfang August halbierte  sich der Aktienkurs, dennoch blieb der Glaube daran, dass 3D Druck Firmen eine Zukunft haben und 3D Systems immerhin eine der Topadressen für 3D Druck ist. So wagte ich und erhöhte ich die Depotposition um 210 Anteile zu 4,66 € das Stück auf 330 Aktien. Allerdings ging die Mutprobe weiter. Einen Monat später erreichte 3D Systems ihr Tief bei 3,99 €. Der Glaube hing an einem seiden Faden. 

Quelle: Comdirect https://magazin.comdirect.de/

Genau hier bewährte sich das Börsenmonat-Grundprinzip. 

Nicht auf die absoluten Verluste oder Gewinne schauen, sondern wie steht die Aktie am Monatsende. Sind die monatlichen Verluste noch zu verantworten? Der absolute Verlust der 3D Systems lag Ende August bei 570 €, der Monatsverlust jedoch nur bei 140 €. Jede Aktie bekommt bei mir eine Gewährleistung von -300 € im laufenden Monat, sofern der gesamten Monatsverlust nicht -1000 € übersteigt. Damit war die 3D Systems vorerst gerettet und hat es jetzt gedankt. Zum Jahresende hatte sich der Kurs der Aktie bereits  auf 9,45 € verdoppelt und plötzlich machte es Boom! 160 Anteile wurden inzwischen in zwei Tranchen (je 80 Anteile) verkauft und der ursprüngliche Preis ist also gut zurückgeholt. Natürlich erscheint die Aktie nun überhitzt (rot – relative Stärke), und ab sofort muss auch einmal mit -20% Minus an einem Tag kalkuliert werden. Solange der ZigZag (rote Zickzack-Linie) nicht eine Konsolidierung anzeigt bleiben die restlichen 250 Aktien im Depot. Am 24. Februar kommen die Quartalszahlen und die nächste Stunde der Wahrheit für den 3 D Druck Anbieter.

Ernesto O.

Setze nie auf Penny-Stocks,
diversifiziere dein Depot
in verschiedene Branchen und Länder.
Aktienkurse können fallen
und einen Totalverlust
des eingesetzten Geldes verursachen.