#DerBoersenmonat #Musterdepot #FreeBlog

Dreht der Wind an Hexensabbat,
macht es einen großen Bummskarach.
Hexensabbat
Ok, reim dich oder ich fress´dich! Viermal im Jahr, zuletzt am letzten Freitag, ist sog. Hexensabbat an der Börse (großer Verfallstag für den Börsenhandel mit Optionen etc., jeweils der dritte Freitag im März, Juni, September und im Dezember). Die Neupositionierung vieler Händler kann dabei Trendwenden herbei führen und die Aktien und Indizes neu ausrichten (nach Süden – fallend – oder gen Norden – steigend). In den kommenden 14 Tagen heißt es daher Augen auf die Indizes richten um mögliche fällige Trendwechsel nicht zu verpassen.
Thema: RoboAdviser
Wer braucht schon einen RoboAdviser? Doch wie heißt es so schön: Vorsprung durch durch Technik…Na, dann schauen wir mal etwas genauer hin. Glaubt man Twitter so sind RoboAdviser jetzt im Trend und Franke-Media.net hat sich die Mühe gemacht und 20 verschiedene Roboter-Advice Anbieter einem Vergleichstest unterzogen. Im Vergleich mit dem MSCI World Index (+9,4%) haben jedoch nur 4 RoboAdvisor eine wirkliche Outperformance hinlegen können. Im Vergleich zum Börsenmonat-Musterdepot (> +40%) hinkt selbst der Topperformer 20% hinterher.

Wir sollten nicht übersehen, dass Aktienanlage auch ein wenig eine Kunst ist und eben nicht nur eine Technik. Wobei das schöne ist: Diese Kunst kann jede(r) erlernen. Dafür sind Lehrer.innen sehr hilfreich, so wie einst der legendäre Bob Ross uns jahrelang gezeigt hat wie wir ganz einfach mit einer Farbpalette, einer Auswahl an Pinseln und ein paar Ölfarben tolle Bilder malen können. (Bob Ross – The Joy of Painting )
Was machen wir denn anderes an der Börse? Aus einer Palette von Aktien die richtige Mischung zusammenstellen und mit Hilfe von Informationen und Charts unsere Kurven ziehen. Bei der Aktien-Technik bevorzuge ich nach wie vor die hoch informativen und aussagekräftigen Charts von Comdirect.

Die 38 Tage-Linie (grün), die 90 Tage– und die 200 Tage-Linie(violett) zeigen uns wie die Aktie sich bewegt. Steigt das Momentum über 100 so gilt dies als Kaufsignal. Die Relative Stärke warnt uns vor Überhitzungen (rot) und weist uns auf große Schwäche (grün) hin. Besonders hilfreich ist auch der ZigZag. Er bedeutet uns schnell die Trendwenden, die so leichter ausgenutzt werden können.
Dezember – Jahresabschluss
Wieder geht ein Börsenjahr zu Ende. Es war zweifelsohne das spannendste seit 2016 (Chinakrise, Brexit, Trumpwahl). Das Jahr 2020 wurde vor allem durch den Corona-Börsencrash im März überschattet, während der Brexit und das Gepolter um Trump bisher nicht wirklich negativ zu Buche geschlagen sind. Das könnte sich allerdings schon im Januar ändern, denn der DAX hat sich zwischenzeitlich bereits deutlich über die 38 Tage-Linie erhoben. Vorsicht ist also die Mutter der Porzellankiste!

Der Dezember ist auch der richtige Monat um wieder einmal an die Steuererklärung zu denken. Der Sparerfreibetrag beträgt für 2020: 801 € für Ledige u. 1.602 € für Ehepaare – was bedeutet dass anfallende Zinsen, Dividenden und Aktiengewinne bis zum angegebenen Pauschbetrag nicht mit ca. 25% versteuert werden, aber darüber von jedem Euro mehr als 25 Cent dem Staat gehören. Da lohnt es sich schon für uns Kleinanleger.innen mit dem Verkauf von Verlust- und Gewinn-Aktien so zu jonglieren, dass der Steuerbetrag erträglicher wird.
Musterdepot Dezember 20
Apropos Jahresendrallye – während im DAX immernoch darauf gewartet wird, hat unsere Alle-Weltmischung (CN, USA, JP, GB, D…) schon seit Oktober in den Rallye-Modus geschaltet.
Das Börsenmonat-Musterdepot geht im Januar in die 10. Runde, also ist es wieder Zeit für einen Jahresrückblick. Im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren war 2020 reichlich Anlass auf die Großwetterlage zu reagieren. Hat der DAX sein Hoch (13784 Punkte ) vom Januar bis dato nicht wieder erreicht, sieht die Lage beim Börsenmonat-Musterdepot sehr positiv aus. Nach dem Crash im März hat das Depot aktuell 48% zugelegt und somit seit dem Start im Januar 2012 mit +527% den DAX weit hinter sich gelassen. Waren zu Jahresbeginn noch 10 Aktien im Depot, so mussten Cancom, Voltabox, Borussia Dortmund, Yamaha Gold und Ceconomy im Crash-Modus weichen. Auch Sony und Grieg Seafood mussten im Crash Federn lassen. Damit schrumpfte das Börsenmonat-Portefolio im Frühjahr auf lediglich 6 Werte, Anfang November war dann Grieg Seafood nach 4 1/2 Jahren (seit April 2018 im Depot) unter seinen Einstandspreis gefallen.
Seit März kamen Zug um Zug Encavis, Bank of Ireland, ITM Power, Canadian Solar, Solarparken, Apple, Vodafone und Coherus Bioscienses hinzu. Pfizer und LPKF Laser lieferten nur eine kurze Stippvisite im Musterdepot ab. Pfizer legte uns allerdings mit der Gründung von Viatris noch ein kleines Geschenk ins Depot. Viatris steht auch nach 20 € Steuerabzug mit 285 % zu Buche, womit das Portfolio zum Jahresende auf 13 Werte
angewachsen ist.

NiuTech wurde im November beim Stand von 30 € um die Hälfte reduziert. Encavis ist ebenfalls über die Ziellinie gesprintet, so dass auch einmal ein paar Stücke davon verkauft werden können. Die Schlager des Monats sind allerdings die Bank of Ireland und 3 D Systems, das laut Experten durchaus noch Luft bis 9,45 € haben soll. Die Wasserstoff-Aktie ITM Power ist typisches Beispiel für eine zukunftsgerichtete innovative Firma. Wer bei 1000 € Einsatz einer Technikaktie nicht wenigstens ein + von 30% zutraut, sollte sie erst gar nicht kaufen. Die 500 € Gewinn hat sich ITM-Power redlich verdient. Grüner Wasserstoff hat sicher noch eine große Zukunft.
Apple, Vodafone, Solarparken und Coherus Biosciences sind die Neulinge im Börsenmonat-Musterdepot.
Sollte Apple wirklich auf 75 € fallen, wie es ein Analyst funkt, wäre das sicher ein guter Grund nachzukaufen, ähnliches gilt für Vodafone, das global aufgestellt ist und im kommenden Brexit-Theater ebenfalls nachgekauft werden könnte. Solarparken – der Name allein spricht für sich. Es hat eine sonnige Zukunft, nicht zuletzt weil RWE bis 2022 Steinkohle- und Atomkraftwerke dicht macht.
Wir alle wollen diesen Corona-Virus 2021 in Griff kriegen, das wird aber durch Impfungen alleine nicht gelingen. Da braucht es für den Virus auch Medikamente wenn es schon passiert ist, doch nicht so wirkungsloses Zeug wie Hydroxychloroquin oder Azithromycin aus Trumps Allkoholbar sondern hochwirksame Stoffe. Coherus Biosciences und Formycon (Kurs 60€ !) arbeiten daran effektive Medikamente für die Immunabwehr u.a. gegen Corona zu entwickeln. Sollte sich Coherus Biosciences auch als Flop erweisen, war es wenigstens für einen guten Zweck.
Watchliste
Der Cashbestand liegt bei gerade ein 1% des Depots, da können wir keine großen Sprünge machen, dennoch bleiben einige Aktien auf der Watchliste.
Wer am Monatsanfang in Ceconomy, Twitter, LPKF Laser oder VW investiert hat konnte Gewinne erzielen, der Rest ist Schweigen im Walde. Nicht vergessen; das Kursziel von LPKF steht im neuen Jahr weiterhin bei 35 – 40 € . Pfizer lohnt eigentlich aktuell keinen weiteren Blick, denn alle Erwartungen sind offensichtlich eingepreist, Moderna, CureVac, AstraZenica und andere sind auf dem Sprung Impfstoffe zu liefern.

Ausblick
Wo steht der DAX Ende 2021? Das ist eine beliebte Frage bei den Brokern und Journalisten. Für uns Leute mit kleinem Depot, stellt sich eine andere Frage. Wie schaffen wir es 2021 wieder den DAX zu schlagen? Wie gut im Diagramm zu erkennen gab es bei Krisen von 2016 einen Einbruch von 50% ! – 2020 jedoch einen deutlichen Ausbruch. Nicht jede Krise kann vorhergesehen werden und so ein Crash geht oft innerhalb von Tagen von statten. Der Blick regelmäßige Blick auf DAX und die 200-Tage-Linie ist jedoch eine gute Leitlinie für das Verhältnis von Aktien zu Cash im Depot. Dies war ein Grund warum 2020 der März-Absturz besser vom Depot verkraftet wurde als die Tücken von 2016.

In den letzten 3 1/3 Börsenjahren von August 2017 – heute konnte so die Delle im Frühjahr deutlich besser im Zaum gehalten werden. Der Jahresabschluss mit 28% im Plus bietet eine gute Basis für den „guten Rutsch“ im neue Jahr, den wir an der Börse aber gerne vermeiden wollen.

Ernesto O.
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