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Nein: Putin hat mich nicht sprachlos gemacht, aber so wütend wie noch nie in meinem Leben. Iwan der Schreckliche hat ein neues Gesicht bekommen: Putin grosny (russ.: грозный = fürchterlich, Angst ein flößend). Doch der Kreml-Goliath kann den Ukraine-David und seine 44 Freunde (Russland hat 44 Länder rund um den Globus zu Feinden erklärt!) nicht in die Knie zwingen und sein Angriffskrieg wird auf ihn mit aller Wucht zurückfallen. Mit dem Triumph-Marsch durch Kiew wird es sowieso nichts. Niemand will ihn dort haben. Schon jetzt hat Putin der russischen Wirtschaft massiv geschadet. Das Leben der russischen Normalbürgerinnen und Bürger funktioniert nicht mehr nach Planwirtschaft und die Perspektive ist schlecht. Putin wird sich im Kreml einmauern müssen, denn mit jedem weiteren Angriff auf die Zivilbevölkerung der Ukraine finden sich mehr Menschen, die ihm dafür den Tod wünschen. Militärtechnisch macht Putins Stab fatal viele Fehler. Die Ukraine (603.700 km² 42 Millionen Einwohner) ist nicht Syrien (185.180 km² 17,1 Millionen Einw.) und Aleppo ist mit einer Fläche von 190 km² fast 5x kleiner als Kiew (847 km² ). Es wird bei diesem Krieg kein Unentschieden geben und selbst wenn es Putin gelingen sollte die ganze Ukraine nach x Monaten zu besetzen, so wird der darauffolgende und von den 44 Feinden Putin-Russlands unterstützte sich anschließende Partisanenkrieg der Ukraine das Putin-Regime zum Rückzug zwingen. Die russisch-orthodoxe Kirche (60-90 Millionen Gläubige/140 Mio. Russ.innen) wird früher oder später aus dem Zustand des Schweigens kommen und sich an Davids Seite (Ukraine) – die zehn Gebote (Du sollst nicht töten) und Jesus (Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!) – stellen müssen. Dies hätte Putin klar sein müssen bevor er den Angriff gegen die Ukraine begonnen hat. Die wirtschaftlichen Sanktionen und die wachsende politische Isolation treiben Putins Russland in die Arme Chinas, Grund genug für die Oligarchen an Putins schnellem Abgang zu arbeiten.
Die EU hilft wie viele andere Staaten auf allen offiziellen und inoffiziellen Wegen der jungen Demokratie Ukraine. Die vor Kriegsverbrechen Flüchtenden erhalten in den Nachbarländern Unterkunft. Auch die Firma meines Sohnes hat ukrainischen Flüchtlingen leere Büroräume als Wohnersatz zur Verfügung gestellt und obwohl Putin verbrannte Erde hinterlässt, ist die Aussicht auf eine gute Zukunft für die Menschen in der Ukraine besser als für die Menschen der mit „Raketen gefüllte FSB Tankstelle“ Russland.
Während die russische Börse unter Putins Knute ebenso leidet wie die Supermärkte mit leeren Regalen in ganz Russland, machen die restlichen Börsen der Welt, das was sie in solchen Situationen immer machen. Nachdem der erste der Schock eingepreist ist werden die Börsen weltweit mit Ausnahme der russischen RTS wieder schrittweise aus dem Tal herauskommen. Im Allgemeinen heißt es politische Börsen haben kurze Beine, aber es war just im März 2000 als ich mein Engagement in Aktien begonnen hatte, die Dotcom-Blase platze gefolgt von 9/11, der den Börsencrash weiter verstärkte über den Afganistankrieg bis hin zum Beginn des Irak-Krieg im März 2003. Drei Jahre Niedergang an den Weltbörsen! Der DAX verlor in dieser Zeit 5563 von 7932 Punkten, das waren 70%. Die Verkettung von weltwirtschaftlichen Problemen mit politischen Krisen bietet genügend Möglichkeiten uns die Finger zu verbrennen. Solche Bären-Märkte ohne große Verluste zu überstehen ist schwierig, aber durchaus möglich bei vorsichtigem und umsichtigem Investieren.
Der Blick auf die Musterdepots der Börsenolympiade zeigt den Absturz der Märkte eine Woche nach der russischen Attacke auf die Ukraine:

Verständlicherweise stürzte der ETF-DAX zusammen mit dem DAX um -9% am meisten, während der MSCI-World ETF mit -5% glimpflich davon kam. Hilfreich war dabei auch, dass die von Putin vergifteten russischen Werte aus dem MSCI entfernt wurden. Beim Standard- und beim Turbosparplan brachte der Februar trotz aller Turbulenzen ein Plus von einem 1%. Der Wert von Apple tauchte mit -4% unter, die Nachricht in/mit Russland keine Geschäfte mehr zu machen trifft aber die russische Bevölkerung auf Dauer mehr als Apple selbst. Der Niedergang von Encavis seit Anfang des Jahres war wie vermutet übertrieben und drehte beim Jahrestief von 12,10 €. Seit dem Einkauf zu 13,24 € am 9. Februar hat die Aktie bis zum Monatsende 14% zugelegt.
Der DAX konnte sich im März zunächst kaum erholen (0,2%) und steht seit Jahresbeginn weiterhin mit -8,8% in der Kreide. Inzwischen haben sich die Märkte zu Teil erholt, wie die Übersicht vom 22.März zeigt:

Seit Monatsanfang hat der DAX-ETF 1% seiner Verluste aufgeholt und verzeichnet ein kleines Plus von 23 €, während der MSCI-ETF ohne die ausgeschlossenen russischen Werte ein Monats-Plus von 5% im März erreicht.
Allerdings bleiben die ETF-Depots auch im dritten Monat negativ auf der Strecke. Die BoMo-Standard u. Turbosparpläne können hingegen im März zulegen: Apple +5%, Envcavis +18%. Damit hat unser Basisinvest von 2400 € bereits nach drei Monaten 10,3% Gewinn (247€ auf 2647€) erbracht.
Wie geplant werden wir für das zweite Quartal wieder 400 € Sparplan-Cash (133,33 pro Monat) in jedes Musterdepot aufnehmen, für die ETFs „gekauft“ werden bzw. zur Investition in den beiden Sparplänen kommen, wenn sich auf den Märkten gute Chancen bieten.
Ernesto O.
Stay tuned – Hashtags: #Börsenmonat #BoMoOlympiade und Twitter: @raumzeitwellen
Die Musterdepots der BoMoOlympiade dienen lediglich der Information und Lernhilfe beim Umgang mit der Börse und stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar.