Der Börsenmonat – Welcome 2022

#Börsenmonat #Blog

Auch in diesem Jahr werden manche Aktien wieder 50 % fallen während andere ihren Kurs verdoppeln. Grund genug für den Börsenmonat Blog regelmäßig einen Blick darauf zu werfen wie die DAX Performance überboten werden kann. Nachdem seit 2019 der DAX jedes Jahr zu legen konnte (DAX 2018: -18,26%) wird es wahrscheinlicher dass die Jahresperformance des deutschen Börsen-Index auch wieder einmal negativ sein kann. Es gibt genügend anhaltende Probleme wie zum Beispiel das Lieferketten Problem, die Never-Ending Corona-Story, das Gerangel der großen Mächte USA, Russland und China mit der EU, wachsende Rohstoffkosten oder die schwelende Immobilienblase in China.

Der Börsenmonat war und ist ein Blog für Kleinanlegerinnen und Kleinanleger, die wir analog dem US Börsen-Index S&P500 in die beiden Gruppen S & P einteilen können: P = Poor und S = Standard. So entspricht P = weniger als 10.000 € und S = 10 – 100.000 € an Eigenkapitalinvestition.

Im Besonderen suchen Anlegerinnen und Anleger, die neu an der Börse mit geringem Kapital einsteigen wollen nach Orientierung. Hier kann das Aktien-Sparplandepot des Börsenmonats (BoMo-Sparplan-Depot), das wir in den nächsten vier Jahren in einer Börsenolympiade als Musterdepot führen zum Vergleich mit eigenen Entscheidungen an der Börse herangezigen werden.

Das BoMo-Sparplan-Depot startet auf einer Basis von 2000 € und einer monatlichen Sparrate von 133,33 € , so dass bis zum Jahresende mit 3600 € jeweils 900 € in vier verschiedene Aktien investiert werden können. Bis Ende der Börsenolympiade am 1.1.2026 kommen mit den 133,33 € im Monat, pro Jahr nochmals 1600 € auf das Verrechnungskonto des Musterdepots. Die mit der Sparrate erzielten 6400 € plus die 2000 € Anfangskapital ergeben sich am Ende 8400 € auch falls wir keine Aktie dafür kaufen sollten. Die Aktien, die für das BoMo-Sparplan-Depot ausgewählt werden, sollen möglichst zum günstigen Zeitpunkt gekauft werden und gewinnbringend die langjährig ermittelte DAX-Performance von 8% pA. übertreffen.

Wer selbst ein eigenes Aktiendepot in den vergangen 20 Jahren betrieben hat, weiß dass 8% Rendite innerhalb eines Jahres nicht selbstverständlich sind. Von 2002 bis heute gab es für den DAX zwar nur vier negative Jahre, aber die Verluste in diesen Börsenjahren waren kräftig: Von -44% (2002) über -40% (2008), -15% (2011) bis -18% (2018). Nicht genug damit: Im September 2011 und im März 2020 fiel der DAX in weniger als einem Monat um mehr als -20%.

DAX-Performance Quelle: Boerse.de

Ein ETF auf den DAX hätte vom 1.1.2018 bis 1.1.2022 zwar rund 20-25% Rendite in diesen vier Jahren erbracht. Nun ist es aber so, dass der DAX im schlechtesten Jahr dieser „Börsenolympiade“ 2018 mit -18% bei den o.g. 8400 € immerhin einen Verlust von 1512 € eingefahren hätte, während im besten der vier Jahre 2019 mit +25% wieder ausgehend von den o.g. 8400 € kräftige 2100 € Gewinn zu Buche gestanden hätten.

Die Ausschläge des DAX können also heftig in beide Richtungen gehen und so ist es leicht einzusehen, dass es bei der Auswahl der Aktien nicht nur darauf ankommt die besseren Stücke auszuwählen. Die Hauptaufgabe bei der Steuerung des BoMo-Sparplan-Depots wird also auch das Timing sein – zu welchem Zeitpunkt kaufe ich ein, und wann verkaufe ich mit Erfolg.

Ernesto O.

Stay tuned

Der Börsenmonat – Todeskreuz und die rote Linie (200TL)

#Börsenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.


Da habe ich doch einmal dieses Jahr eine Woche Urlaub genommen und prompt springt der „Bulle“ DAX über den „roten Zaun“ (200 Tageslinie). Nun bricht zwar nicht eine Welt zusammen, aber es ist wie auf der Autobahn. Wechselt der DAX von der Überholspur (oberhalb der 38 TL – grün) auf die mittlere Spur (zwischen 90 TL und 38 TL ), weiter auf die LKW Spur (zwischen 200 TL und 90 TL) und schließlich auf die Standspur (unter der 200 TL – rotviolett), wie am vergangen Mittwoch geschehen, dann verliert er jedes mal an Performance und die Marktgewinne schmelzen, während die Verluste sich breit und breiter machen, -5% seit dem Sommer-Top.

Zuletzt war der DAX vor einem Jahr am 26. Oktober nach unten durchgebrochen, um aber am 3. November 2020 schon wieder die Fahrt zu beschleunigen. Bereits am 7. November erreichte er den Platz an der Sonne (über der 38 TL). Mit einer gleichen „Wettervorhersage“ tue ich mich aktuell schwer, denn die dunklen Wolken enthalten noch einiges an regnerischem Potential. Es ist eben alles möglich, nicht zwangsläufig muss dies eine kurze Kapriole bleiben. Welche Art von Klimaveränderung bis zum Jahresende dominiert, ist schwer vorher zu sagen. Schauen wir auf die Jahre 2015 bis heute, so ist festzustellen….

dass der DAX in den vergangenen sieben Jahre 15x unter die 200 Tageslinie (rote Markierungen) gerutscht ist. Nur vier Durchbrüche waren von großer Relevanz:

2015 17.8: 10940 —> 9427 = -13,8%
2015 2.12: 11190 —> 8752 = -21,7%

2016 26.4: 10260 —> 9557 = -6,8%
2016 … < -1,5%
2016 … < -1,5%
2016 … < -1,5%
2017 28.8: 12123 —> 11945 = -1,5%
2018 2.2: 12863 —> 12604 = -2,0%
2018 … < -1,5%
2018 … < -1,5%
2018 31.7: 12805 —> 10416 = -18,6%
2019 2.8: 11658 —> 11412 = -2,1%
2020 26.2: 12774 —> 8441 = -33,9%
(vom Top bei 13745 —> 38,6% vgl. Börsenmonat-Depot -20,3%)

2020 24.10: 12177 —> 11556 = -5%
2021 6.10: 15100 …. ???
Das Ergebnis von letzter Woche bleibt abzuwarten. Nicht unwesentlich dürften neben der Großwetterlage die „Wasserstandsmeldungen der Unternehmen“ sein. Die Quartalsberichte zum letzten Quartal starten gerade und es könnte bei überzeugenden Ausblicken dem DAX den Rücken stärken.

Von einem Todeskreuz spricht man übrigens an der Börse wenn die 50 TL die 200 TL kreuzt. Zwar hat jetzt die 38 Tageslinie (grün) die 90 Tageslinie (orange) nach unten gekreuzt, aber dies ist kein Grund abergläubig zu werden. Grundsätzlich sind kreuzende Tageslinie aber zu beachten. Es ist wie im Strassenverkehr: An Kreuzungen stehen Ampeln, die uns entweder stoppen oder freie Fahrt gewähren. Wir müssen also auch in Erwägung ziehen den Aktienbestand zu reduzieren. Sollte sich allerdings in den kommenden Tagen erweisen, dass die Börsen-Baustellen abgebaut werden, heißt es wieder schrittweise Gas geben. Im umgekehrten Fall aber, auf die Bremse treten und gezielt weiter Cash aufbauen. Irgendwann ist das aktuelle Tief durchkreuzt. Vom Sommer-Top bei 15937 (—> 15170) haben wir aktuell -4,8%, das ist noch mit Stock-Picking auszuhalten.

Nicht vergessen – immer eine Aktie über behalten.

Ernesto O.