#Börsenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.

Es ist September und der Blick auf die Quartalsbilanzen des Börsenmonatdepots seit 2002 zeigt es deutlich: Das 3. Quartal von Juli bis Ende September ist überwiegend in rot. Zwar hat die erste Septemberwoche 547 € gebracht, und der August unerwartete 300 €, doch in diesem Jahr hat der Juli -900 € vorgelegt, so dass aktuell mit -53 € das Q 3 weiterhin negativ ist. Dementsprechend wurden im August die Füße still gehalten und keine Trades getätigt.
DAX und Börsenmonat-Depot Entwicklung im August
Die beste August-Performance lieferten Apple, BioNTech und ITM Power ab, am negativen Ende waren Varta, Anta Sports, Bayer und 7C Solarparken. Nur vier der fünfzehn Aktien im Depot – Lenovo, Solarparken, Sunhydrogen (Pennystock!) und Bayer, – haben seit Einkauf eine negative Bilanz, wobei Bayer mit -190 € Schlusslicht war, aber im Mai bereits 140 € Dividende abgeworfen hatte.
Alles in allem verlief der August ruhig, keine Einkäufe oder Verkäufe, dafür wurde die Watchlist immer länger, ohne dass sich im August wirklich gute Gelegenheiten ergaben. Die große Mehrzahl der Quartalberichte war positiv, aber fast alle Aktien standen danach unter Druck, am stärksten Varta. Wenn ich bei meinen Depotaktien zukaufen wollte würde ich aktuell ein Auge auf Apple, 3D Systems, ITM, Niu Tech und Encavis werfen. Encavis fällt möglicherweise im September aus dem SDAX und läuft weiter in die Unterbewertung, das sollte bald eine Zukaufchance geben. Encavis wächst stetig – Kursziel 2023 – 32 €, also 100% bis dahin. Der DAX hatte zwar im August mit 2,1% zu 0,8% die Nase vor dem Börsenmonat-Depot, aber nach wie vor lag das Depot Ende August mit 17,5%, rund 4% vor der DAX-2021 Performance von 13,4% und das obwohl der DAX von Mai bis heute drei neue Allzeithochs markierte:

Alle denen, die jetzt dem Glauben anheim fallen, dass der DAX bis zum Jahresende problemlos noch weitere Rekord-Hochs produzieren wird, sei der Herbst 2007 ins Gebetbuch geschrieben, bekanntlich endete trotz wiederholter Rekorde von Oktober bis Dezember der DAX im Crash der Suprime-Finanzkrise s.o. Vergleich DAX 2007/2021 Natürlich bleibt es unser Ziel das Aktiensortiment des Musterdepots weiter auf ein doppeltes „Fußballteam“ auszubauen (20-25 Aktien), aber im Unterschied zur Bundesliga ist das „Transaktionsfenster“ an der Börse anhaltend offen und wir können für jede Position auf dem Depot-Platz jederzeit neu ein- oder verkaufen.
Die Aussichten bis zum Jahresende
„ Den exportorientierten deutschen Standardwerten helfen vor allem zwei Faktoren: die sich weiter erholende Weltkonjunktur und der Anlagenotstand der Anleger – auch wenn die Aktien-Bewertungen inzwischen historisch hoch sind. Vor allem die ETF-basierten Altersvorsorgeprodukte treiben die großen Indexschwergewichte weltweit. Diese passiv geführten Anlagevehikel sorgen mit ihrer eigenen Logik dafür, dass ein anhaltendes positives Momentum in den etablierten Trends weiteres Kapital anzieht – und die Hausse sich selbst nährt. Die schlechte Nachricht: Dieses Schema wird sich nicht in alle Zukunft fortschreiben lassen. Anlegern muss klar sein, dass das Pendel irgendwann in die Gegenrichtung ausschlagen wird: Dann werden wegen fallender Kurse entsprechende Umschichtungen – und daraus folgend neuerliche Verluste – die Folge sein. Die gute Nachricht: Im Moment deutet der Trend nach oben und die Anlagewelt sieht gut aus.“ Quelle ist Lutz Mathes, der einmal im Monat für das comdirect magazin die aktuelle Entwicklung des DAX analysiert. Sollte der DAX jedoch auf 15150 absacken sind weitere Verluste bis zur 200-Tageslinie bei 14700 Punkten zu erwarten. Danach ist ein weiteres Durchrutschen auf 13750 möglich. Das bedeutet für uns: Den Abstand zur 200-Tagelinie also weiterhin nicht aus den Augen verlieren!
Auf dem Programm steht weiterhin fahrplanmäßig die Aufstockung der börsennotierten Unternehmen bis zur Anzahl von 24 Aktienpaketen. Der Cash für die nächsten fünt Aktien zu jeweils 1000 € ist durch die Teilverkäufe im laufenden Jahr eingesammelt; nun gilt es aus der aktuell mit 23 Werten üppigen Watchlist die passenden Aktien auszusuchen. Faustregel: Pro geplantem Neukauf zwei Werte in Augenschein nehmen, das können, müssen aber nicht Werte aus der gleichen Branche sein.

Aktuell steht das Depot nach Steuern mit 615% im Plus (694% vor Steuern). Natürlich fallen auf Gewinne 25% + x Kapitalertragssteuer an, der Staat will ja auch von etwas leben. Im Unterschied zu vielen Musterdepot in den bekannten Börsen-Medien werden auch die Transaktionskosten aus dem Depot abgerechnet. Null € Transaktionskosten sind Augenwischerei und spielen schon bald nach Eröffnung des Depots praktisch keine Rolle mehr, wenn wir für 1000 € Aktie 1,5% für die Transaktion zahlen müssen. Aktien klettern oder fallen sowieso 1,5% täglich. Übrigens ab 5000 € steigen auch die Transaktionskosten pro Aktienpaket. Für unsere Kleinlegerschaft ein Grund mehr nicht mehr als 4999 € in einen Deal zu stecken.

Die Top 5 des Depots hat in der ersten Woche des September schon mal ganz gut zugelegt. Ob sie ihre „Versprechen“ halten und uns das Q 3 dieses Jahr ins Positive wenden?
Übrigens – das aktuelle 10Y-Börsendepot wird Ende des Jahres geschlossen. Am 1. Januar startet ein neues Börsenmonat-Depot, das die Situation für Neulinge simuliert , die mit 1000 € an Börse starten.
Ernesto O.
Der Börsenmonat-Blog beschreibt den Umgang mit Aktien in der Alltagspraxis und stellt keine Finanz-Beratung oder Empfehlung für den Kauf von Aktien dar. Der Kauf von Aktien ist mit Risken verbunden, die möglicherweise zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen können.