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Kluge Leute lernen
aus den Fehlern
der Anderen
und aus den eigenen.
Der Katzenjammer über die Wirecard Horrorshow ist groß. Dabei hätten kluge Leute bereits vor mehr als zwei Jahren die Gefahren dieser Aktie erkennen können. Mitte Januar 2018 fiel der Kurs von Wirecard innerhalb von 2 Wochen um 22%. Ärgerlich, aber zunächst noch keine ernsthafte Gefahr für ein breit aufgestelltes Depot, denn 20% Kursverlust ist je nach Stückzahl und Gewichtung einer einzigen Aktie in einem gut diversifizierten Depot auszuhalten. Doch Mitte 2018 nach einer 100% Rallye änderte sich die Höhenluft für Wirecard. Der Börsenchart sorgte für zahlreiche Warnsignale.

1.Warnsignal:
Der massive Kursverfall zwischen September und Dezember 2018 (27.08.18 – 27.12.18 197 – 125= -36%), bei dem die Aktie einen Wertverlust von 36% erlitt, wurde begleitet von einem Rutsch unter die 200-Tagelinie im November und signalisierte erstmals erhöhte Wachsamkeit .
2.Warnsignal:
Anfang Februar 2019 führte ein kritischer Bericht der Financial Times in den folgenden drei Wochen zu einem heftigen Sturz in den Börsenkeller.
23.01.19 – 8.2.19 168 – 94 = – 44%
3.Warnsignal:
Im Herbst 2019 wurden die Presseberichte mit Vorwürfen gegen Wirecard lauter. Bis Weihnachten erfolgte ein weiterer Absturz um 31%, wobei am 15. Oktober schlagartig die 200-Tagelinie steil nach unten gekreuzt wurden.
6.09.19 – 27.12.19 158 – 109 = – 31%
Bekanntlicherweise sind alle gute Dinge drei. Wieviel Signale brauchten einige Börsianer eigentlich noch bis sie bemerkten, dass Wirecard keine gute Wertanlage war? War es ein Mangel an Information oder doch die Gier nach der nächsten 100% Rallye? Wer sich nicht über das Wirecard-Geschäftsmodell informierte, hatte natürlich völlig ausser Acht gelassen, dass Wirecard ausschließlich vom digitalen Geldhandel lebte und nirgendwo so schnell „99er-Buchungen“ angefertigt werden können wie hier.
Wer aber an Weihnachten nicht kapiert hatte, dass Wirecard eine Zockeraktie ist, muss die Schuld wirklich bei sich selbst suchen. Dann am 13. Febraur 2020 gab es die endgültige Quittung. Bis Mitte März ging es 40% nach unten und nach einem kurzen Aufbäumen (85 auf 138€ !) im April über 75 und 99 € am 17. Juni im freien Fall auf praktisch Null. Ein Totalverlust, der für diejenigen zu vermeiden war, die auf die Warnsignale geachtet haben.
Doch wer schon früher Lotto oder Roulette gespielt hat, sollte nicht jetzt jammern weil er/sie mit virtuellem Poker-Geld oder digitalen „Währungen“ wie Bitcoin sein Portemonnaie ruiniert hat.

Was allerdings obiger Leser bei ARD Börse/Tagesschau als Kommentar los lässt ist auch nicht gerade besonders intelligent. Wer den inneren Wert eines Unternehmens bei der Wahl einer Aktie in den Vordergrund stellt, dem gelingt es auch das Depot durch die Coronakrise zu manöverieren.
Wie sieht es nun mit dem inneren Werten der Aktien im Börsenmonat-Musterdepot aus? Der Blick darauf zeigt folgendes:
Pfizer(USA) – Medikamente optional Corona Impfungen mit BioNTech
ITM Power(GB) – Wasserstoff (breites Angebot an Lösungen)
LPKF Laser(D) – E-Technik, Computer und Optik
NIU Tech (CHN) – Motorroller, E-Bikes, umweltfreundliche Mobilität
Anta Sports(CHN) – Sportartikel für den riesigen asiatischen Markt
Sony(JP) – Elektronik und Unterhaltung
Encavis(D) – Solar- und Windparks, Energiegewinnung u. Speicherung u. Stromhandel
Grieg Seafood (NOR) – Fisch, Lachs
3DSystems(US) 3D Druck – wachsende Zukunftstechnologie
Soweit alles solide Firmen mit handfesten Produkten und einem innerem Wert!
Bank of Ireland (IRL) – Bankwesen, Kredite.
Das ist die einzige Aktie im Musterdepot, die ausser mit Geld mit nichts Greifbarem handelt, deshalb ist sie nur mit 5% im Depot. Würde sie von heute auf morgen wegen Insolvenz auf Null schrumpfen, wären 941 € zu verschmerzen von 20244 € (Aktueller Wert des Musterdepots). Bei dieser Depotgröße ist mit einer monatlichen Schwankungsbreite von 1000 € durchaus zu kalkulieren.
Am Ende des Jahres zählt schließlich nur ob unser Depot den DAX schlägt oder nicht.
Aktueller Zwischenstand
DAX: Monat August +5,8%, seit 1. Januar -1,6%
Börsenmonat: Monat August +1,3%, seit 1. Januar +0,4%
Der DAX hat im August zwar fleißig aufgeholt, doch unser Musterdepot hat weiterhin einen Vorsprung von 2%.
Ernesto O.
Setze nie auf Penny-Stocks,
diversifiziere dein Depot
in verschiedene Branchen und Länder.
Aktienkurse können fallen
und einen Totalverlust
des eingesetzten Geldes verursachen.
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