Der Börsenmonat – November 21


#Börsenmonat – Ein Blog für die Kleinanlegerin und den Kleinanleger.

Jahresendspurt für das Börsenmonat-Musterdepot!

Die statistisch mageren Börsenmonate (Mai – Oktober) sind vorbei und der DAX startet in seine bessere Jahreshälfte (November – April) prompt mit einem Kaufsignal. Auch das Börsenmonat-Musterdepot hat sich für die Jahresendrallye noch einiges vorgenommen. 2012 mit 4100 € gestartet, hat sich der Depoteinsatz nach 9 Jahren und 10 Monaten nunmehr fast verachtfacht und mit Hilfe der Weihnachtsrallye sollte die 800% Performance-Linie auch bis zum Jahresende zu schaffen sein. Durch den in den Sommermonaten mit Teilverkäufen der Gewinneraktien aufgebauten Cash von 20% von rund 6300€ konnten seit Ende September folgende Aktien neu ins Depot genommen werden:

27.September: 300 British Petroleum (Dividende am 11.11. – Aktienrückkaufplan von BP)
27.September: 50 Clip Digital (Wachstumsunternehmen – profitabel)

  • Oktober: 30 Österreichische Post (solide – langsames aber stetes Wachstum 2011 bei 19 €)
  • Oktober: 6 Volkswagen ( nach Mangelsituation – gute Perspektive)

2.November: 50 LPKF Laser (3. Versuch seit 2017…)
2.November: 50 Barrick Gold (steht so niedrig wie seit 2019 nicht mehr – Inflation)
2.November: 500 Norwegian Air Shuttle (sehr spekulativer Rebound)

Damit ist das Depot zu 100% voll investiert und der Cash auf 0 reduziert. Die Weihnachtsrallye kann kommen, wenn sie denn will. Durch die letzten Transaktionen ist auch der Jahresplan für 2021 mit Beginn des besseren Börsenhalbjahres erfolgreich abgeschlossen:

Jahres-Ziele für 2021:

  1. „Zwei Fußballteams“ an Aktien (22)
  2. Volle Diversifikation (9 Länder 9 Branchensegmente)
  3. Cash auf 0 Euro senken für das bessere Halbjahr (Nov. – April)
  4. Aktiensparplan (noch nicht ins Musterdepot einbezogen)

Zu Punkt 1:
Das Ziel war es nicht möglichst viele Papiere im Depot anzusammeln, sondern ein breit aber noch überschaubares Depot aufzustellen. Daher ist bei „2 Fussballteams“ Schluß. Dahinter steht der „Ersatzspieler-Gedanke“: Fällt die eine Aktie ab oder wird einer „Gewinn-Diät“ unterzogen (Verkauf oder Teilverkauf) dann bleibt ein Pendant im Depot das dafür weiterläuft bis ein neuer „Teamplayer“ gefunden ist.

Zu Punkt 2:
Um die Diversifikation des eigenen Depot zu checken hilft eine Branchenübersicht. . Leider kommen wir dabei schnell auf 100-120 Branchen (siehe finanzen.net ) Besser fährt es sich mit der Übersicht der Wiener Börse (Neun Branchen mit rund 40 Sektoren), als Vorlage habe ich hier jedoch die Branchen-Performance Übersicht von ARRIVA mit 11 Branchen gewählt und auf neun Segmente gekürzt.

Dabei zeigt sich, dass die 22 Werte des Börsenmonatdepots über alle Bereiche gestreut sind, allerdings mit Schwerpunkten bei Versorger & Energie, Industrie und Konsum. Einige Gesellschaften sind darüber hinaus in verschiedenen Branchen aktiv.

Grundstoffe: Barrick Gold, Bayer
Versorger & Energie: Encavis, Solarparken, ITM Power, Sunhydrogen
Industrie: Varta, 3D Systems, Norwegian AirShuttle, Lenovo, Sony
Konsum: Bike 24, VW, LPKF Laser, Apple, Clip Digital, Niu Tech, Anta Sports, Sony
Dienste & Immobilien: Niu Tech
Gesundheit: BioNTech, Bayer
Finanzen: Lenovo, Bank of Ireland, Encavis
Technologie: Apple, Sunhydrogen, Sony
Kommunikation: Österreichische Post

In diesen 10 Jahren wurden aus den anfangs 5 Aktien aus 4 Ländern dank der (Teil-)Verkäufe der Gewinneraktien inzwischen die 22 Aktien aus 9 Ländern. Zugleich hat die weltweite Diversifikation über die Jahre ein Depot mit fast stetigem Wachstum generiert. Natürlich gab und gibt es wechselnde Schwerpunkte, die durch Umschichtung an die Börsentrends der Jahre angepasst wurden. Dabei können ethische Gesichtspunkte durchaus ein Planungsbestandteil sein, allerdings sollte man nicht an der Börse „die Welt retten wollen“, wie ich das zwischen 2002 und 2010 machen wollte. Damals setzte ich 9000 Euro für Solarenergie und Biodiesel in Australien (Solverdi worldwide) in den Sand, denn niemand in Australien wollte 2004 einsehen, dass 2019 die Klimakrise ein Feuer entfachen würde, das dem 5. Kontinent die Tränen in die Augen treiben würde. Heute habe ich auch eine Weltrettungsaktie im Depot: Sunhydrogen – aber die Aktie hat nur 1% Gewicht, selbst wenn es in den Fingern juckt dem besten grünen Wasserstoffelektrolyseur noch mehr Geld beizuschießen. 500 € und kein Cent mehr, dann darf die wirklich gute Idee auch Pleite gehen, falls solche Feinde der Menschheit wie Donald Trump noch einmal an die Macht kommen.

Zu Punkt 3:
Eigentlich alles gesagt – aber es macht einfach Sinn zu Beginn des statisch besseren Börsenhalbjahres zu investieren. In der Zeit von November – Februar sind die Gewinne i.d.R. größer, sofern der Markt ein Signal gibt:

November – Januar 2017: Depot 5,2% – DAX gesamtes Jahr: 12,5% Depot gesamtes Jahr: 74%
November – Januar 2018: Depot 4,7%DAX gesamtes Jahr: -18,3% Depot gesamtes Jahr: 0%
November – Januar 2019: Depot: 10,8% – DAX gesamtes Jahr: 25,5% Depot gesamtes Jahr: 15%
November – Januar 2021: Depot: 62% DAX gesamtes Jahr 2020: 3,6% Depot gesamtes Jahr 2020: 35%


Deutlich zu erkennen, dass auch wenn der DAX in schlechten Jahren wie 2018 und 2020 schwach performte, dennoch die drei Monate ab November mit meinem aufgestellten Depot ordentlich Gewinn eingefahren haben. 2020 sogar fulminante 62%.

Zu Punkt 4:
Mit dem Start des neuen BOersenMOnat-Aktiensparplan-MusterDepot 2022 werden wir versuchen aus geringem Startkapital etwas in den kommenden vier Jahren zu machen. Das BOMO-Aktiensparplandepot ist für den kleinen Geldbeutel gedacht.
Bei einem Startkapital von 2000 bzw. 4000 € und einer monatlichen Sparrate von 133,33€ (oder 400€ pro Quartal) haben wir die Absicht aus ein oder zwei Aktien zum Start – ab dem 3. Januar 2021 – elf gewinnbringende Aktien in 48 Monaten generieren. Wer dabei sein will kann schon mal Cash sammeln und – sofern bereits vorhanden – auf das Verrechnungskonto seines/ihres Depots überweisen.

Punkt 5:
Die Qualität und Stabilität des eigenen Depots kann mit einem selbstgebastelten „Risiko-Indikator“ taxiert werden.
Ich klassifiziere Aktien wie folgt:

A – sehr seriös + regelmäßige Spitzendividende – steigen seit Jahren u. hohe Dividendenrendite: –
B – seriös – steigen meist seit Jahren: Sony, Apple, Encavis , Anta Sport, Österreischische Post
C – volatil – zyklisches Up und down: 3D Systems, BP, Bank of Ireland , Solarparken, Barrick Gold, Bayer, LPKF, Niu Tech, Lenovo
D – spekulativ – meist hohes KGV und hohe Kursziele: BioNTech, Bike 24, Cliq Digital, ITM Power, AirShuttle, Varta, VW
E – hochspekulativ – Hopp oder Flop: Sunhydrogen

Natürlich ist man vor Überraschungen nicht sicher und Aktien können auch einmal die Klasse wechseln. Aber grob gesagt ist das Risiko in Klasse A am geringsten, während in Klasse E der Totalverlust jederzeit eine 50% Chance hat.

22 Aktien – kein Cash und dennoch Bewegung an der Börse


Einerseits ist das Depot nun voll ausgebaut, andererseits ist aber auch keine Cash mehr vorhanden um in gute Chancen zu investieren. Vw wäre so eine Chance, solange der Kurs unter 200 € verharrt, schließlich locken bei VW die Kursziele der Analysen zwischen 235 und 315 €. Aber woher Cash nehmen? Immerhin stehen im November für neun der 22 Aktien noch die Quartalszahlen ins Haus, sodass Kurs-Anstiege oder Abrutscher möglich und wahrscheinlich bleiben. Deshalb kann noch Cash durch Teilverkäufe gut laufender Aktien oder eben auch durch Teilverkäufe Verlust bei der einen oder anderen Aktie vorgebeugt werden. Gezeiten- und Wellen-Effekte sind eben auch an der Börse üblich. Also bei Schwächlingen oder übergewichtigen Aktien abspecken und das so frei werdende Geld in die Aktien stecken, die sich erkennbar für die Jahresendrallye eignen.

Ernesto O.

„Der Börsenmonat“ stellt keine Empfehlungen für Aktienkäufe oder Verkäufe dar. Jede/r User/in muss seine/ihre eigene Risikobereitschaft für Investitionen in Aktien festlegen und danach handeln. Dieser Blog beschreibt lediglich die Marktlage nach den Einschätzungen des Autors.

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